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Giovanni Cuzari: Nach 30 Tagen Haftentlassung

Von Günther Wiesinger
Giovanni Cuzari

Giovanni Cuzari

Am Tag nach dem Sachsenring-GP wurde Forward-Teambesitzer Giovanni Cuzari verhaftet. Am Tag vor dem Brünn-GP kommt er wieder frei, die Anklagepunkte bleiben aufrecht.

Die 30 Tage Untersuchungshaft sind vorbei. Am morgigen Donnerstag wird Forward-Yamaha-Teambesitzer Giovanni Cuzari (48) vom Tessiner Staatsanwalt John Noseda wieder frei gelassen; auch sein vor zwei Wochen inhaftierter ehemaliger Media-Action-Finanzchef Mario Rezzi.

Letzte Woxhe war zu hören, Cuzari und Rezi hätten sich bei den Anhörungen vor Gericht gegenseitig belastet.

Libero Galli, der unter Korruptionsverdacht stehende ranghöchste Tessiner Finanzbeamte, wurde bereits letzte Woche frei gelassen.

Weiter in Haft bleiben der 50-jährige Pier Luigi Corrotto und seine Lebensgefährtin, denen vorgeworfen wird, mit Cuzari gemeinsame Sache gemacht zu haben. Corrotto hat wegen ähnlichen Delikten bereits eine dreijährige Freiheitsstrafe in Italien abgesessen.

Die Anschuldigungen gegen Cuzari und Rezzi bleiben aufrecht: Verdacht auf Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Bestechung. Es geht um Millionenbeträge und Kick-back-Zahlungen bei Scheinrechnungen für Sponsorship-Deals mit italienischen Firmen. Auch die italienische Mehrwertsteuer IVA soll im grossen Stil hinterzogen worden sein. Bei einem Schwarzgeldtransport im Februar 2014 wurden die Behörden auf die Firma Media Action Cuzari war Besitzer und Chef, sie wurde vor einigen Monaten stillgelegt) und Cuzari aufmerksam, seither wurde mit grossem Aufwand inklusive Telefonüberwachung gegen ihn ermittelt.

Forward betreibt seit 2010 ein Moto2-Team und seit 2012 ein MotoGP-Team.

Nach den schwerwiegenden Vorwürfen der Behörden sprangen die grossen Sponsoren wie Athinà Eyewear ab, die Teilnahme am Indianapolis-GP musste abgesagt werden. Stefan Bradl trennte sich von Forward und unterschrieb für die restlichen Rennen beim Aprilia Racing Team Gresini.

In Brünn wird Forward am kommenden Wochenende in beiden Klassen (Moto2 mit Corsi und Baldassarri und MotoGP mit Baz und Corti) wieder antreten, auch die restlichen Rennen sollen bestritten werden.

«Dank der Hilfe der Dorna und der Teamvereinigung IRTA sowie einiger Partner und Sponsoren, die uns trotz objektiver Bedenken weiter unterstützen, werden wir beim GP von Tschechien in beiden Kategorien wieder dabei sein», liess Forward verlauten.

Marco Curioni, Managing Director von Forward Racing, arbeitet an einem Restrukturierungsplan und will das Team mit möglichst geringen operativen Kosten bis zum Saisonende fortführen.

Ob sich ein Investor wie Leopard Racing findet, der das Forward-Team künftig weiter betreibt, wird sich zeigen. Zuerst müsste einmal ein neuer Vertrag mit Yamaha abgeschlossen werden.

Dass sich Cuzari am Wochenende in Brünn blicken lässt, darf bezweifelt werden. Nach 30 Tagen hinter schwedischen Gardinen wird er sich zuerst einmal seiner Familie mit den drei halbwüchsigen Kindern widmen müssen.

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