Formel 1: Abschied in der Unterhose

Valentino Rossi (Rang 10): «Das ist kein Desaster»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi

Valentino Rossi

Fast eine Sekunde langsamer als Teamkollege und WM-Leader Jorge Lorenzo: Valentino Rossi lässt sich aber in Silverstone nicht aus der Ruhe bringen.

Valentino Rossi muss sich gehörig steigern, wenn er am Samstag im FP3 unter den ersten zehn bleiben und sich direkt für das Qualifying 2 qualifizieren will.

Der dreifache Saisonsieger büsste im FP2 in Silverstone satte 0,989 sec auf seinen Teamkollegen Lorenzo ein. Das reichte nur für Rang 10. Im FP1 war Rossi noch an dritter Stelle gelandet.

«The Doctor» verbesserte sich zwar im FP2 um 0,640 sec, aber das reichte nicht für einen Spitzenplatz.

«Der Nachmittag war ein bisschen zu mühselig», seufzte der neunfache Weltmeister. «Ich habe erwartet, dass ich stärker sein würde. Besonders nach dem guten FP1 war ich recht zuversichtlich. Denn dieser dritte Platz war nicht so übel. Am Ende haben wir am Vormittag ein gutes Set-up gefunden, meine Zeit lag nicht so weit hinten.» Aber auch da fehlten schon 0,856 sec auf Marc Márquez.

«Wir leiden stark, weil der Hinterreifen so rasch an Haftung verliert», stellte Rossi fest. «Wir haben uns im FP2 bemüht, für diesen Aspekt eine zufriedenstellende Lösung zu finden. Wir haben das Setting umgestellt und hofften dadurch an Konstanz zu gewinnen. Aber leider haben wir nichts wirklich Brauchbares gefunden. ?Wir haben uns in einigen Bereichen gesteigert, aber ich bin nicht stark genug. und nicht schnell genug. Wir müssen also eine andere Richtung einschlagen. Wir müssen dort anknüpfen, wo wir Freitagfrüh begonnen haben.»

«Ich verliere viel Positionen, weil ich mich nicht zu sehr auf die Rundenzeit konzentriere, die 'time attack' ist heute nebensächlich gewesen. Ausserdem haben ein paar Kollegen am Schluss den weichen Hinterreifen reingesteckt, weil sie in den Top-Ten bleiben wollten, denn vielleicht regnet es am Samstag. Aber wir haben uns in erster Linie um die Pace gekümmert, deshalb war meine Position am Schluss ziemlich übel. Aber ein Desaster ist das nicht, Denn ich bin in den Top-Ten geblieben. Also komme ich sowieso ins Q2, wenn es im FP3 nass sein sollte. Und das ist wichtig.»

«Aber es lässt sich nicht beschönigen, wir haben noch ein Stück Arbeit vor uns», bemerkte Rossi. «Sicher, unsere Performance war am Freitag nicht fantastisch. Aber wir haben viel geschuftet, wir haben viel probiert, und wir verstehen jetzt mehr oder weniger, in welche Richtung wir uns bewegen müssen. Wir werden uns anstrengen, um am Samstag stärker zu sein.»

Wo verliert Rossi die Zeit? «Wir haben uns stark um die Motorbremse gekümmert, weil es einige Bereiche gibt, wo wir uns steigern müssen. Aber es ist uns bisher nicht gelungen, schnell genug in die Kurven reinzufahren. Der weiche Hinterreifen, den wir uns als Rennreifen vorstellen, ist zwar am Beginn für ein paar flotte Runden gut, aber nach einigen Runden beginnt er übel durchzudrehen... Das Wichtigste wird also sein, die Pace fürs Rennen erheblich zu verbessern.»

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