Stefan Bradl (Warm-up-13.): «WM-Punkte sind möglich»
Mit Platz 13 im nassen Warm-up beim British Motorcycle Grand Prix in Silverstone zog sich Stefan Bradl recht anständig auf der Affäre, es lag bei Halbzeit sogar noch an dritter Position, fuhr aber die ganzen 20 Minuten mit dem gleichen Reifensatz durch.
«Die Angewöhnung auf die nasse Fahrbahn mit der Aprilia war nicht so schwierig», schilderte Stefan Bradl nach dem Warm-up. «Ich habe mich gleich recht gut zurechtgefunden. Der Grip am Anfang war gut, aber er hat dann ziemlich stark nachgelassen, weil die Strecke in den letzten Minuten nicht mehr ganz nass war, sondern nur noch ein bisschen feucht. Dadurch sind die Regenreifen sehr heiss geworden, der Abrieb war sehr stark. Vom Set-up her haben wir nicht viel verändert. Wir haben nur eine normale Regenabstimmung gemacht, das hat ganz gut funktioniert.»
Hat der Aprilia-Werksfahrer viel riskiert, um zwischendurch auf Platz 3 vorzustossen?
«Nein, ich habe einfach gleich meinen Rhythmus gefunden. Es war überhaupt nicht schwierig, meine Fahrweise an die neuen Bedürfnisse anzupassen.»
Hat die Erinnerung an den Moto2-GP-Sieg im Regen von Silverstone 2011 noch etwas genützt? Bradl: «Bei meinem mangelhaften Kurzzeitgedächtnis ist das alles schon verschwunden... Nein, Spass beiseite. Es ist sicher noch etwas vorhanden. Ich weiss ganz gut, in welchen Ecken es rutschiger ist als in anderen. Da muss man dann sowieso auf der Hut sein. Ich habe mich recht schnell anpassen können. Wir haben auch einen Motorradwechsel geübt. Für den Fall, dass es im Rennen trocken ist, werden wir noch eine kleine Änderung an der Vorderradgabel machen, auch wenn wir das jetzt im Warm-up nicht mehr testen konnten. Aber wir denken, dass es ein guter Schritt ist, deshalb probieren wir es.»
Nach dem Warm-up nieselte es noch ganz leicht, bis zum Start um 13 Uhr Ortszeit (14 Uhr MESZ) könnte die Piste auftrocken. «Die Bedingungen werden sicher nicht ganz so sein wie gestern, weil sich die Strecke durch den Regen ein bisserl verändert hat», meint Bradl. «Aber ich denke, dass die Verhältnisse für uns ganz okay sein könnten. Sitzenbleiben im Rennen ist wichtig, durchfahren. Es wird sicher schwierig, aus eigener Kraft Punkte rauszufahren. Aber es ist nicht unmöglich.»
Der 25-jährige Zahlinger fuhr im Warm-up keinen neuen Regenreifensatz fürs Rennen ein. «Das machen wir dann in der Besichtigungsrunde, falls es vor dem Start wirklich noch nass ist», schilderte er.