Stefan Bradl (22.): «Muss wieder in die Spur finden»
Stefan Bradl in Silverstone
Im dritten freien MotoGP-Training blieb Aprilia-Werkspilot Stefan Bradl auf seiner Freitag-Zeit von 2:04,416 min sitzen, er kam bis kurz vor Schluss über 2:04,928 min nicht hinaus, Teamkollege Alvaró Bautista hingegen verbesserte sich auf 2:03,44 min und sicherte sich damit den sauberen 18. Platz.
Bradl schaffte zwar im Finish noch 2:04,152 min, aber das reichte in der Gesamtwertung aus FP1, FP2 und FP3 nur für den 22. Platz unter 25 Teilnehmern. Nur De Angelis, Abraham und Corti waren langsamer.
Alvaró Bautista war um 0,708 sec schneller.
Der Bayer verzichtete in Absprache mit Crew-Chief Diego Gubellini auf den weiteren Einsatz der neuen Schwinge, die sich am Freitag nicht sonderlich bewährt hatte. «In einem GP-Training ist für solche Experimente wenig Zeit. Wir werden beim Dienstag-Test in Misano mehr Zeit haben, um Vergleichsfahrten zu machen», erklärte der Italiener.
«Wir sind also zur Standard-Schwinge zurückgegangen, die ich auch in Indy und Brünn verwendet habe», schilderte Bradl. «Denn diese Schwinge hat mir auch hier am Freitag einfach mehr getaugt. Danach haben wir mit der Schwingenlänge was probiert, was sich aber nicht positiv ausgewirkt hat. Wir haben dann einige Runden gefahren, aber ich war nicht schnell genug, weil mir mit der neuen Schwingenlänge ein Haufen Gefühl fürs Vorderrad abhanden gekommen ist. Ich war dann am Kurveneingang nicht schnell genug und habe auf der Bremse sehr viel Zeit verloren. Im letzten Run haben wir bei der Hinterradfederung noch einen deutlichen Schritt probiert, sie wurde härter abgestimmt. Das hat sich sehr deutlich ausgewirkt, aber nicht unbedingt positiv, weil ich damit die neuen Reifen absolut nicht nützen habe können. Sobald ich das Gas aufgemacht habe, hat mich das Motorrad ziemlich nach aussen getragen, ich habe die Linie nicht halten können. Deshalb ist von der Zeit her nichts Berauschendes rausgekommen. Für mich war es erstaunlicherweise ein Riesenunterschied vom Fahrverhalten her. Ich habe gemerkt, wir haben guten Grip, aber ich habe immer warten müssen, bis ich das Gas aufmachen konnte, so konnte ich die Linie nicht halten. Dadurch sind wir gegenüber gestern nur eine Zehntelsekunde schneller geworden.»
Bradls Fazit nach dem FP3: «Ein Rückschritt, kann man sagen, von der Platzierung her, auch von meinem Fahrgefühl her. Aber ich habe nicht gedacht, dass sich die härtere Dämpfung so drastisch auswirkt. Jetzt müssen wir zum Set-up vom FP1 zurückgehen und vielleicht am Schwingendrehpunkt noch etwas probieren, um das mit der Hinterradfederung zu kompensieren. Oder zurückgehen zum gestrigen Suspension-Set-up. Jetzt sind wir etwas zurückgefallen; aber wir wissen zumindest, was wir ändern müssen, um wieder schneller zu werden.»
Lassen sich die 0,7 Sekunden Rückstand zu Bautista im FP4 aufholen, um dann im Qualifying dicht an den Teamkollegen ranzukommen? «Ja, doch, ich denke schon, dass wir das hinkriegen können, dass wir vom Speed her ähnlich unterwegs sind», entgegnete Bradl. «Aber zuerst müssen wir das Motorrad im FP4 wieder verbessern, damit ich diesen Speed gehen kann. Im FP3 war es nicht möglich. Im Quali wäre ein Platz zwischen 16 und 18 sehr gut. Das sollte machbar sein. Aber es wird nach diesem FP3-Training nicht einfach, weil wir zuerst wieder in die Spur finden müssen.»