Mark Webber über Valencia: «Es war frustrierend»
Mark Webber und Martin Brundle wollten in Valencia ein Märchen erleben, doch sie waren «frustriert», da im Rennen der zehnte WM-Titel für Valentino Rossi vereitelt wurde.
Webber und Brundle flogen von Großbritannien aus am Sonntagmorgen zum letzten Saisonrennen. Sie wurden dabei von Isle of Man TT-Legende John McGuinness begleitet.
Obwohl das Trio Jorge Lorenzo zum Titelgewinn höflich gratulierte, war es die Chance auf einen Triumph von Rossi, die den Anreiz gab, nach Valencia zu reisen. Jorge Lorenzo gewann den Valencia-GP, den er über die gesamte Distanz von 30 Runden von der Pole aus angeführt hatte. Er krönte sich zum dritten Mal zum MotoGP-Weltmeister.
Doch es war die Anschuldigung von Rossi gegen Marc Márquez, er sei als Lorenzos «Bodyguard» gefahren, welche die Schlagzeilen zum Saisonfinale dominierte.
«Das war eine phänomenale Saison von Valentino und Jorge», erklärte Webber. «Mit 36 Jahren ist Rossi unglaublich. Die meisten von uns hatten große Emotionen wegen seiner Chance auf den zehnten Titel. Es war also ein Tiefschlag, als Marc darin verwickelt wurde und als Rache für ihre Zusammenstöße in Argentinien und Assen Rossi aufmischte. In Valencia gab es drei Honda im Rennen, Lorenzo und dann die zwei hinter ihm. Es gab keinen Druck von hinten auf Jorge. Marc fuhr das gesamte Rennen hinter ihm, erst als Dani kam, fing Márquez an, ein Rennen zu fahren. Es war frustrierend.»
Brundle erklärte, dass er die Atmosphäre an der Strecke als großartig empfand, aber viele Zuschauer sich fragten, ob das Resultat auch anders hätte aussehen können und wie es für Rossi in Zukunft weitergeht, der 2016 bereits 37 Jahre alt sein wird.
«Ich habe Mark nach dem Rennen gefragt, wie Rossi nun die Energie finden soll, um zurückzukommen. Es sah nach seinem Moment für einen weiteren Titelgewinn aus. Wer weiß, vielleicht schlägt er zurück, aber es wird hart. Ich bin ein großer MotoGP-Fan und stand um 5 Uhr morgens auf, um mit Mark nach Valencia zu fliegen, um Rossis Titelgewinn zu sehen. Doch so kam es nicht. Lorenzo hat aber mit Stil gewonnen. Man kann ihm nichts absprechen, denn er führte in allen Runden von der Pole weg nach einem großartigen Qualifying», betonte Brundle.
«Viele Menschen werden sich nun fragen, ob Marc hart genug um den Sieg kämpfte und ob Pedrosa eine besser Chance gegen Lorenzo gehabt hätte, wenn er vor Márquez geblieben wäre.»
Auch John McGuinness fragte sich, wie der Titelkampf ohne die Fehde zwischen Márquez und Rossi verlaufen wäre, die in Sepang begann und eine Strafversetzung von Rossi für Valencia in die letzte Startreihe nach sich zog.
«Ich liebe Márquez, weil er ein fantastischer Fahrer ist und schon zweimal MotoGP-Weltmeister war. Doch er mischte sich definitiv in den Titelkampf ein. Und ich liebe Valentino und Jorge. Sie sind beide brillante Fahrer und großartige Champions, aber es war frustrierend, Valentino auf dem vierten Platz zu sehen, da er nicht in der Lage war, ein richtiges Rennen zu fahren. Doch Lorenzo machte einen großartigen Job. Er führte bis zum Sieg, obwohl es für Rossi mit 36 Jahren ein Märchen gewesen wäre», weiß McGuinness.