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Teambesitzer Paul Bird: 2 Jahre gesperrt wegen Kokain

Von Jiri Miksik
Paul Bird

Paul Bird

Der ehemalige MotoGP-Teambesitzer Paul Bird ist in einen Drogenskandal verwickelt. Er wurde als Rallyefahrer für zwei Jahre gesperrt.

Der britische Geflügelzüchter und Hühnerfarmer Paul Bird, Besitzer des Teams Paul Bird Motorsport (PBM), steckt in der Klemme. Er hat im Juli an einer Automobil-Rallye teilgenommen und ist dort positiv auf Drogenkonsum getestet worden sein. Es wurde eine Substanz namens Benzoylecgonine gefunden, die auf Kokainkonsum hinweist.

Der 48-jährige Paul Bird ist nicht nur als Teammanager und Teambesitzer im Motorradrennsport bekannt; der extravagante Millionär (samt Privatflugzeug) zählt ausserdem das Rallyefahren auf vier Rädern zu seinen Hobbys.

Im MotoGP-Sport wurde Paul Bird bekannt, als er von 2012 bis 2014 ein Claiming-Rule Team mit Aprilia-Bikes einsetzte, er baute auch eigene Fahrwerke dafür. Seine Fahrer 2014: Michael Laverty und Broc Parkes.

Den positiven Drogentest hat Paul Bird im Sommer 2015 bei Rallye «Nicky Grist Stages» absolviert, wie erst jetzt in England bekannt wurde. Dieser Wettbewerb ist Teil der BTRDA Rally Championship. Weil auch der zweite Test positiv ausfiel, wurde Paul Bird jetzt als Rallyefahrer für zwei Jahre gesperrt, also bis Juli 2017.

Paul Bird war schon Ende April 2011 in eine riesige Drogenaffäre verwickelt. Er betrieb damals das Kawasaki-Werksteam n der Superbike-Weltmeisterschaft. Auf der Fähre von Belgien nach Dover/England wurden in seinen Kawasaki-Team-Trucks grosse Mengen von Drogen und einige Pistolen gefunden.

Die «UK Border Agency» hat damals zwei Trucks von PBM-Kawasaki durchsucht: 8 kg Kokain, 71 kg Amphetamin-Tabletten und 100 kg Hasch wurden damals entdeckt. Ein Riesenskandal!

Vier Personen damals festgenommen: Philip Roe (40), Mechaniker und Chauffeur; Gary Matthews (50), Chauffeur und Reifenspezialist, Mattia Fontana (27), italienischer Mechaniker, dazu Daniel Swyer (32), Mechaniker.

Irgendwie ist die Affäre dann vertuscht worden. Es hiess, die Behörden hätten einen anonymen Tipp bekommen. Bird rechtfertigte sich, die Drogen und Pistolen seien ohne sein Wissen an Bord der Teamtrucks geladen worden.

Doch im Anschluss an diese msysteriösen Vorkommnisse verlor Bird die Unterstützung des Kawasaki-Werks. Sein SBK-Team hat in Jahren 2009 bis 2011 als Werksteam der Grünen agiert; danach wechselte Bird in die MotoGP-WM. 2015 konzentrierte er sich wieder auf die Britische Superbike-Meisterschaft. In dieser Rennserie hat PBM vier Meistertitel gewonnen, dreimal mit Shane Byrne und einmal mit Steve Hislop.

Wie stark dieser Dopingskandal den weiteres Verlauf des Rennstalls von Paul Bird beeinflusst, kann auch Graham Arthur, Chef der UK Anti-Doping Agency, vorläufig nicht beurteilen. Wahrscheinlich wird sich beim PBM-Rennbetrieb nicht viel ändern.

Fakt ist: Teambesitzer müssen normalerweise keine Drogentests über sich ergehen lassen...

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