Hervé Poncharal (Tech3-Yamaha): Alex Rins im Visier
Alex Rins: Mit 20 Jahren schon ein ernsthafter MotoGP-Kandidat
Monster-Yamaha-Tech3-Chef Hervé Poncharal bestreitet, dass er in Verhandlungen mit dem aufstebenden spanischen Star Alex Rins steckt, bei denen es um eine Yamaha YZR-M1 für die MotoGP-Saison 2017 geht.
Rins steht bei einigen MotoGP-Werksteams und Herstellern auf der Wunschliste, aber die meisten Experten wetten auf einen Wechsel in Poncharals Tech3-Team.
Der 20-Jährige, der in der Moto2-Weltmeisterschaft 2015 Zweiter wurde und vorher acht Moto3-GP-Siege errungen hat, wird seit längerer Zeit mit Tech3 in Verbindung gebracht. Aber Poncharal beteuert, es sei noch nie zu fortgeschrittenen Verhandlungen gekommen.
Rins hat bereits einen Vertrag mit Monster, der amerikanischen Energy Drink-Firma, die seit 2009 Hauptsponsor von Tech3 ist.
Poncharal, der 2016 die vierte Saison mit Bradley Smith und die dritte mit Pol Espargaró bestreiten wird, erzählte SPEEDWEEK.com: «Ich kenne Alex seit einigen Jahren, aber ich habe ihm bisher nichts Spezielles angeboten. Wir haben einen gemeinsamen Sponsor. Und ich glaube, es gibt von beiden Seiten Interesse, aber ich bin mir sicher, dass andere Werkteams an ihm interessiert sind. Alex hatte letztes Jahr eine extrem aufregende Rookie-Saison in der Moto2 und daher steht er wohl bei jedem MotoGP-Teammanager auf der Liste für die Zukunft. In unserem Sport brauchst du ein gutes Team und ein gutes Motorrad, aber noch dringender braucht man einen guten Fahrer.»
Rins hat letztes Jahr in der Moto2-Saison bewiesen, wieso er so ein heisser Anwärter für ein MotoGP-Bike 2017 ist. Er holte zwei Siege (in Indianapolis und Phillip Island) und war weitere acht Male auf dem Podium. Somit wurde er WM-Zweiter hinter dem französischen Weltmeister Johann Zarco.
Poncharal ist ein grosser Bewunderer von Rins und fügte hinzu: «Als Allererstes ist er schnell. Er fährt ruhig und stürzt daher nicht oft. Alex gerät nie in Panik. Sein Fahrstil ist sehr sanft und geschmeidig; ich glaube, dass er gut mit der M1 umgehen könnte. Dazu ist er jemand, der viel denkt. Alex ist jung, aber er riskiert nichts Verrücktes auf der Rennstrecke. Er ist sehr reif für sein Alter und bereit für die Königsklasse.»
Poncharal gibt aber zu, dass es auch andere Kandidaten gibt, auf welche Tech3 2016 besonders achten wird. «Ich glaube immer noch, dass Zarco das Zeug dazu hätte, mit uns zu arbeiten. Wir müssen auch beobachten, wie sich Danny Kent und Miguel Oliveira bewähren. Es gibt wirklich ein paar Fahrer, die in Frage kommen. Franco Morbidelli ist ein wirkliches Talent. Und was wird Alex Márquez in seinem zweiten Moto2-Jahr anstellen? Momentan schauen alle auf Rins, aber in Mugello oder Barcelona werden weitere Kandidaten auf dem Bildschirm erscheinen. Ich glaube aber, dass Rins nach einem Jahr in der Moto2 bewiesen hat, dass er bereit ist für die MotoGP. Wir müssen ambitiös sein und Risiken eingehen. Wir können keinen 30-jährigen Moto2-Sieger in unser Team holen.»