MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Casey Stoner: Ducati kann Motor von Liste streichen

Von Frank Aday
Um den ersten Ducati-Sieg seit 2010 zu holen, setzt Ducati derzeit alle Hebel in Bewegung. Nach seinem Test mit der 2016er-Ducati erklärte Casey Stoner, woran nicht mehr gearbeitet werden muss.

Andrea Dovizioso musste sich beim Saisonstart 2016 in Katar nur Yamaha-Star Jorge Lorenzo geschlagen geben und eroberte für Ducati wie schon im Vorjahr Platz 2. Was den Topspeed angeht, belegten die Ducati-Piloten in Katar sechs Plätze in den Top-7. Im Warm-up erzielte Andrea Iannone zudem einen neuen MotoGP-Rekord von 351,2 km/h.

Der Speed der Ducati wurde auch im Rennen deutlich, als die Ducati-Teamkollegen Iannone und Dovizioso auf der Gerade an der Yamaha von Jorge Lorenzo vorbeischnellten – einer auf jeder Seite. So übernahmen sie in Runde 2 die Führung.

«Sie ist sehr, sehr schnell», erklärte Testfahrer Casey Stoner, der die neue Ducati im Rahmen eines Privattests nach dem Katar-GP testete. «Es ist fantastisch, denn wir haben einen sehr schnellen Motor, der zudem zuverlässig ist und großartiges Drehmoment hat. Er bietet das komplette Paket. Das ist etwas, das uns früher bei Ducati fehlte.» Stoner eroberte 2007 den MotoGP-Titel für die Roten.

«Woran wir nun arbeiten müssen, ist die andere Seite. Wir wissen, dass wir einen großartigen Motor haben, darauf müssen wir uns nun nicht mehr so sehr konzentrieren. Wir können ihn sozusagen von der Liste streichen und uns anderen Dingen widmen. In diesem Jahr ist das Gesamtpaket ohnehin etwas besser, es ist stimmiger», lobt der 30-Jährige gegenüber «crash.net».

Der Topspeed-Vorteil ist für Ducati noch befriedigender, da vermutet wurde, dass sie durch die veränderten technischen Vorschriften genau diesen Vorteil verlieren könnten. Stattdessen gewannen sie weitere 5 km/h im Vergleich zum Katar-GP im letzten Jahr. Damals hatten Honda-Piloten die ersten drei Plätze der Topspeed-Liste belegt. 2015 durfte Ducati noch zwölf (statt fünf Motoren wie die Factory-Teams von Honda und Yamaha) einsetzen, die Motorenentwicklung wurde nicht eingefroren und sie erhielten für die Rennen zwei Liter mehr Sprit. Für 2016 verlor Ducati diese Privilegien. Sie dürfen wie auch Honda und Yamaha nur noch sieben Motoren pro Saison einsetzen. Als Concession-Teams dürfen Suzuki und Aprilia hingegen 2016 neun Motoren verwenden.

«Jeder dachte, die Unterschiede bei den Motoren würden verschwinden», bestätigte Stoner. «Das dachten viele wegen der Anzahl der Motoren, der zwei Liter weniger Sprit und dem ganzen Rest. Nun gelten für Ducati genau dieselben Vorschriften wie für die Gegner, doch die Lücke vergrößerte sich. Ich liebe es, wenn solche Dinge passieren», freute sich der Australier über den starken Ducati-Motor.

«Offensichtlich hat Ducati einen fantastischen Job gemacht und die Leute sollten Respekt zeigen, statt zu denken: ‹Es ist unfair, einen schnellen Motor zu haben.› Respektiert die Arbeit der Ingenieure genauso wie jene der Fahrer», fordert Stoner.

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