Jorge Lorenzo: Wie er Rossi und Márquez besiegen will
Jorge Lorenzo: «Mit FP4-Pace Chance auf den Sieg»
Bis zur letzten Sekunde des Qualifyings sah es nach einer Pole-Position für Jorge Lorenzo aus. Doch mit seiner letzten Runde katapultierte sich Valentino Rossi noch 0,122 sec vor seinen Yamaha-Teamkollegen.
Lorenzo war der einzige MotoGP-Pilot, der im 15-minütigen Qualifying 2 mit einer Strategie von zwei Stopps und drei Hinterreifen arbeitete. «Mit den Michelin-Reifen ist es sehr schwer, die schnellste Zeit in der ersten fliegenden Runden zu fahren, aber ich habe es versucht, denn ich war das ganze Wochenende und in meiner ersten Runde sehr konkurrenzfähig. Die anderen Fahrer nutzten nur zwei Reifen, was diesmal vielleicht die bessere Strategie war», räumte Lorenzo ein.
«Schade war, dass der zweite Reifen nicht gut funktionierte. Ich hatte keinen Grip am Hinterrad und in den Kurven, daher musste ich die Runde abbrechen. Glücklicherweise arbeitete der dritte Reifen gut und ich konnte meine Zeit verbessern. Es war eine gute Runde, aber nicht genug, um die Pole-Position zu sichern. Doch sie war schnell genug, um es in die erste Startreihe zu schaffen, was unser Ziel war.»
Lorenzo steht zwar nicht wie im vergangenen Jahr auf der Pole, doch er will wie 2015 überlegen siegen. Mit den Michelin-Reifen wird 2016 im Rennen der Verschleiß des Hinterreifens ausschlaggebend sein. Im vierten Training, in dem die Piloten vor allem an ihrer Rennpace arbeiten, lag der Weltmeister an der Spitze. «Wir haben so viele Stunden am Bike gearbeitet, im vierten Training haben wir endlich eine sehr gute Abstimmung gefunden. Ich konnte zu Beginn großartige fünf Runden fahren, die sehr schnell waren. Dann beginnt der Hinterreifen abzubauen und die Zeiten werden höher. Ich konnte konstant hohe 1:39er-Zeiten fahren. Nun müssen wir abwarten, ob wir das im Rennen wiederholen können. Mit dieser Pace haben wir eine Chance auf den Sieg.»
Vor dem Jerez-GP liegt Lorenzo 21 Punkte hinter WM-Leader Márquez. Im letzten Jahr kam er sogar mit 29 Punkten Rückstand nach Spanien und startete eine Siegesserie über vier Rennen. «Es wird nicht einfach, denn Marc ist sehr schnell, er war in allen Trainings vorne dabei. Das Rennen wird lang. Entscheidend wird sein, wie unsere zwei unterschiedlichen Bikes reagieren, wenn der Grip der Reifen stark nachlässt. Im Moment bin ich sehr zufrieden mit meinem Bike. Ich hoffe, dass ich am Anfang des Rennens den Unterschied machen kann. Wenn nicht, dann müssen wir den Reifen schonen, um am Ende des Rennens stark zu sein.»