MotoGP: Bittere Pille für Stefan Bradl

Valentino Rossi/4.: «51 Prozent Márquez, 49 Lorenzo»

Von Jordi Gutiérrez
Valentino Rossi: Ist Lorenzo oder Márquez stärker?

Valentino Rossi: Ist Lorenzo oder Márquez stärker?

Nach seinem überlegenen Sieg am Sonntag ließ es Valentino Rossi beim Montagstest in Jerez ruhig angehen. Er nahm die Testarbeit erst am Nachmittag auf. Am Ende des Tages analysierte er seine Gegner.

Nach 52 Runden war der Jerez-Test für den umjubelten Sieger vom Sonntag beendet. Valentino Rossi hatte sich erst nach der Mittagspause auf seine Yamaha M1 geschwungen. Trotzdem erzielte er Platz 4 und lag 0,319 sec hinter der Bestzeit von Repsol-Honda-Pilot Marc Márquez.

Rossi testete wie schon vor Saisonbeginn eine M1-Variante, deren Tank sich im Heck befindet. «Zunächst arbeiteten wir an der Gewichtsverteilung für die Bremsphasen und die Beschleunigung. Das Bike fühlte sich dadurch anders an, aber die Rundenzeiten waren nicht weit von der Spitze entfernt», erklärte Rossi mit deutlich angeschlagener Stimme nach der Siegesfeier am Sonntag. «Am Kurveneingang fühlte ich mich besser und natürlicher mit meinem bisherigen Bike. Dort war es mit dieser Maschine schwieriger. Daher machen wir mit dem normalen Tank weiter», erklärte der neunfache Weltmeister.

Zudem setzte der Italiener drei neue Michelin-Vorderreifen ein. «Alle drei sind nicht so schlecht», versicherte er. «Doch vor allem einen der Reifen mochte ich besonders. Es scheint, dass diesen Reifen auch die anderen Fahrer mögen. Ich denke, er ist eine kleine Verbesserung, da er mehr Grip hat. Das betrifft die Bremsphase und den Grip auf der Reifenkante.»

Bei den Testfahrten lagen Marc Márquez und Jorge Lorenzo vor Rossi. Sie sind auch seine Rivalen im Titelkampf 2016. «In diesem Jahr ist es schwer zu erkennen, ob Márquez oder Lorenzo stärker ist. Sie haben die Fähigkeiten und genug Erfahrung, um überall schnell zu sein. Ich würde sagen, 51 Prozent Márquez und 49 Lorenzo, denn Marc gewann schon zwei Rennen.» Rossi liegt derzeit 24 Punkte hinter Márquez und sieben hinter Lorenzo.

Wird sich durch die Michelin-Reifen die Balance der MotoGP-WM verändern? «Bisher hat sich nicht viel geändert», weiß Rossi. «Die Fahrer, die schon auf den Bridgestone-Reifen die Schnellsten waren, sind nun wieder an der Spitze. Das blieb mehr oder weniger gleich. Doch es macht sicher ein paar kleine Unterschiede, denn die Reifen haben sehr individuelle Auswirkungen. Ein Fahrer war vielleicht etwas besser mit den Bridgestone-Reifen, ein anderer mag die Michelin-Reifen lieber. Das hängt auch von den unterschiedlichen Bikes ab, doch für mich blieb es ziemlich gleich.»

Wie bedeutend war der Sieg am Sonntag zu diesem Zeitpunkt deiner Karriere und für den Verlauf der Saison? «Ja, er war wichtig. Ein Sieg ist immer wichtig. Dieser ist besonders bedeutend, da ich von der Pole-Position startete und auch die schnellste Rennrunde fuhr. Er kam auch zur richtigen Zeit, denn ich hatte seit Silverstone 2015 nicht mehr gewonnen. Ob er auch ausschlaggebend für meine weiteren Leistungen in dieser Saison war, weiß ich nicht. Das werden wir in der nächsten Woche sehen», lachte der 37-Jährige.

Die MotoGP-Testergebnisse in Jerez, Montag, 25. April

1. Marc Márquez, Honda, 1:39,313
2. Jorge Lorenzo, Yamaha, 1:39,332
3. Maverick Vinales, Suzuki, 1:39,536
4. Valentino Rossi, Yamaha, 1:39,632
5. Dani Pedrosa, Honda, 1:39,646
6. Aleix Espargaró, Suzuki, 1:39,682
7. Cal Crutchlow, Honda, 1:39,812
8. Andrea Iannone, Ducati, 1:39,879
9. Pol Espargaró, Yamaha, 1:39,942
10. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:40,027
11. Bradley Smith, Yamaha, 1:40,335
12. Yonny Hernandez, Ducati, 1:40,351
13. Stefan Bradl, Aprilia, 1:40,674
14. Jack Miller, Honda, 1:40,681
15. Scott Redding, Ducati, 1:40,844
16. Tito Rabat, Honda, 1:40,919
17. Alvaró Bautista, Aprilia, 1:40,960
18. Michele Pirro, Ducati, 1:41,442
19. Eugene Laverty, Ducati, 1:41,462

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