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Stefan Bradl: Wird die Aprilia jetzt schlagkräftiger?

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Mit Aprilia schon bald weiter vorne?

Stefan Bradl: Mit Aprilia schon bald weiter vorne?

Aprilia-Werksfahrer rechnet für den Mugello-GP mit einer erhöhten Konkurrenzfähigkeit wegen der stärkeren neuen Motoren. Der Bayer will näher an die Top-Ten heranrücken.
Stefan, du hast wie Alvaró Bautista in Le Mans für Samstag einen frischen Motor mit neuer Leistungsstufe erhalten. Für Mugello ist das nächste Triebwerks-Update vorgesehen.

Ja, ich weiss, dass für Mugello auch der zweite Motor ausgetauscht wird. Aber was beim neuen Triebwerk anders ist und wie viel Leistung es mehr hat, weiss ich nicht genau.

Du hast den neuen Motor in Le Mans als sichtlich stärker bezeichnet, was dort aber nicht sonderlich hilfreich war. Für die langen Geraden in Mugello und Barcelona wird die zusätzliche Power aber sicher nützlich sein?

Ja, die Spitzenleistung beim neuen Motor in Le Mans war deutlich mehr. Er hatte in den letzten 3000 oder 4000/min spürbar mehr Leistung. Ob beim nächsten Upgrade in Mugello auch im mittleren Drehzahlbereich mehr Leistung vorhanden ist, weiss ich noch nicht.

Aber allmählich kannst du dann dein Ziel verwirklichen, auch aus eigener Kraft in den Rennen unter die Top-12 zu kommen, nicht nur bei vielen Stürzen und Ausfällen?

Das ist schwer zu sagen. Ich möchte zuerst herausfinden, wie es jetzt im Top-Speed auf schnellen Strecken aussieht. Ich hoffe, dass wir nicht 10 oder 15 km/h auf die Ducati verlieren. Sonst gehen auf einer Piste wie Mugello auf alle Fälle drei Zehntel pro Runde verloren, so ähnlich war es in Texas.

In Le Mans haben wir uns generell ein bisschen schwer getan. Das war kein einfaches Wochenende für uns. Da hat auch mitgespielt, dass wir am Freitag zuerst einmal das neue Chassis mit dem alten vergleichen mussten und deshalb Zeit für die Feinabstimmung verloren haben.

Ein Hauptproblem war in Le Mans die Unruhe im Fahrwerk bei Gangwechseln in maximaler Schräglage. Mit dieser Problematik ist in Mugello nicht zu rechnen.

Nein, das wird in Mugello sicher kein Problem sein, weil man dort die Kurvenpassagen immer in einem Gang fährt und das Motorrad erst dann wieder schaltet, wenn das Motorrad wieder aufgerichtet ist. In Le Mans hat uns dieses Problem zurückgeworfen.

Aprilia-Rennchef Romano Albesiano hat für den Italien-GP auch ein Elektronik-Update angekündigt.

Das kann mit dem zusammenhängen, was wir nach Le Mans in einer Telefonkonferenz besprochen haben. Da haben wir besprochen, ob die Getriebe und Elektronikspezialisten bei Aprilia eine Lösung für das Le-Mans-Problem mit den Gangwechseln in Schräglage finden können. Aber wie gesagt: In Mugello gibt es keine langgezogenen Kurven, in denen man in Schräglage schalten muss.

Deine Startplätze liessen zuletzt etwas zu wünschen übrig. Wird in Mugello im Quali ein Fortschritt zu sehen sein? Die Top-15 werden dein Ziel sein?

Ja, es wird wichtig sein, das Qualifying-Ergebnis zu verbessern. Im Qualifying war in letzter Zeit nicht so stark. Die ersten 15 wären schon mal ein bisschen besser als auf Platz 17. oder 18.
Fürs Rennen sind die Prognosen immer schwierig. Hin und wieder fliegen einige runter. Das ist jetzt schon ein paar Mal der Fall gewesen. Wenn mir nach dem Training in Le Mans einer prophezeit hätte, dass ich am Sonntag Zehnter werde, dann hätte ich das gerne angenommen, weil ich nicht damit gerechnet habe.
Ein realistisches Ziel ist Top-12. Das wäre ganz gut, das kann ich hoffentlich aus eigener Kraft erreichen.

Aprilia entwickelte zuletzt Flügel, eine neue Schwinge, ein neues Chassis, es geht bei der ECU vorwärts. Dadurch kannst du hoffen, in der zweiten Saisonhälfte näher an die Spitze heranzurücken. Zumindest die Kundenteams von Ducati, Yamaha und Honda könnten teilweise eingeholt werden, wenn das Aprilia-Paket schlagkräftiger wird? Kannst du dann sogar einmal das Q2 anpeilen, also im Qualifying 1 auf dem ersten oder zweiten Rang landen?

Ja, das ist eine gute Möglichkeit. Das kann passieren. Wie schnell das zustande kommt, kann ich noch nicht beurteilen. Es besteht bei uns auf der technischen Seite noch einiges an Aufholbedarf.
Die Fortschritte bei uns waren bis jetzt okay. Aber es ist jetzt noch nicht so, dass man damit besondere Resultate erzielen könnte.
Ich bin jedenfalls momentan froh über jeden Test. Leider ist der Mugello-Test vor Le Mans ins Wasser gefallen. Jetzt kommt der Montag-Test nach dem Barcelona-GP.

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