Formel 1: Wie mutig ist Ferrari?

Stefan Bradl in Mugello Vorletzter: 2,672 sec zurück

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl

Stefan Bradl

Wieder ein überaus mühsamer erster MotoGP-Trainingstag für Stefan Bradl und das Aprilia-Werksteam. Der Bayer kam in Mugello über Platz 21 nicht hinaus.

Nur Platz 21 im zweiten freien MotoGP-Training in Mugello, nicht weniger als 2,672 sec Rückstand auf Platz 1 und 0,455 sec Rückstand auf den Aprilia-Teamkollegen Alvaró Bautista.

Das ist das Fazit von Stefan Bradl nach dem ersten Trainingstag beim GP von Italien.

Mit 1:50,368 min konnte Bradl nur Loris Baz hinter sich halten.

«Wir haben viel Arbeit vor uns», resümierte Aprilia-Renndirektor Romano Albesiano nach den ersten Gesprächen mit seinen Piloten, die auf den Rängen 20 und 21 landeten.

«Es hat sich schlecht angefühlt, das Motorrad war schwierig zu fahren. Die Probleme werden sehr stark durch die Elektronik verursacht», stellte der Moto2-Weltmeister von 2011 fest. «Besonders problematisch ist die Situation am Kurvenausgang. Wir haben da Mühe mit der Traktionskontrolle und mit der Kraftentfaltung. Wir kriegen das Motorrad einfach hinten und vorne nicht ruhig. Das ist eine Sache der Abstimmung. Es ist ein bisschen enttäuschend, wenn man merkt, dass wir hier wieder von einer so schlechten Basis starten. Das macht mich ein bisschen stutzig. Wir haben Probleme, dass das Motorrad am Kurveneingang ruhig bleibt, damit ich auch mit der Bremse reinfahren kann, da muss ich vorsichtig sein. Im Kurvenscheitelpunkt, wenn ich die Bremse aufmache und ans Gas gehe, muss ich schauen, dass ich beim Gasgeben nicht zu aggressiv bin, weil am Kurvenausgang sonst von der Elektronik zu starke Probleme verursacht werden. Das Motorrad beruhigt sich dann einfach nicht bis zur nächsten Kurve. Das ist ein bisschen hschwierig zu fahren. So lassen wir sehr, sehr viel Zeit liegen.»

«Es liegt sicher nicht allein an der Elektronik, aber ich glaube, dass ein Grossteil der Probleme dadurch verursacht wird», sagt Bradl. «Ich habe beim Gasgeben so ein On-Off-Gefühl. Die Traktionskontrolle und das Power-Management arbeiten einfach, wenn wir in Schräglage sind. Sobald wir das Motorrad aufrichten und das Gas aufdrehen, schaltet das Zeug alles ab, es wird dann Power ohne Ende freigegeben, deshalb ist es dann schwierig zu fahren, weil sich alles aufschaukelt.

Elektronik-Ingenieur Marcus Eschenbacher: «Wir müssen hinten mehr Grip generieren, sonst muss ich die Power auf Null reduzieren, damit wir weniger Spinning haben und sich das Motorrad nicht so aufschaukelt.»

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