Marc Márquez (2.): «Froh über Handschlag mit Vale»
Marc Márquez, Valentino Rossi und Dani Pedrosa gedachten auf dem Podest dem verunglückten Luis Salom
Vor heimischer Kulisse ließ Marc Márquez nichts unversucht, um Valentino Rossi zu bezwingen, doch am Ende lag der «Doctor» vorne. Im Parc Fermé zeigten Márquez und Rossi Größe, als sie sich in Anerkennung ihrer sportlichen Leistungen die Hand reichten und damit den Hetzkampagnen aus dem letzten Jahr den Wind aus den Segeln nahmen.
Rossi und Márquez lieferten sich in Barcelona einen spannenden Kampf, bis Márquez in Runde 24 patzte. Er ging in Kurve 7 weit und verlor eine halbe Sekunde. Das war der entscheidende Fehler des Spaniers, der schon zuvor nur knapp einen Sturz verhindern konnte, als er versuchte, das Maximum aus seiner Honda herauszuquetschen. 20 Punkte bedeuteten für Márquez die Führung in der Gesamtwertung, daher ließ er Rossi nach seinem Fehler ziehen und lag am Ende 2,6 sec hinter dem Italiener.
«Natürlich war das Rennen für mich sehr schwierig, denn ich wusste, dass ich bei hohen Temperaturen mehr Probleme habe. So war es auch. Ich hatte mit der Front Schwierigkeiten und ein paar gefährliche Momente. Am Ende war ich am Limit. Ich habe es versucht, aber ich war nicht ganz überzeugt, das war wahrscheinlich mein Fehler. Ich war dran, musste aber im selben Moment an die Gesamtwertung denken. Als ich sah, dass ‹Lorenzo KO› auf der Boxentafel stand, habe ich meine Einstellung etwas geändert. Zwei Runden vor Schluss hatte ich wieder einen großen Rutscher, dann ließ ich es wirklich sein und nahm die 20 Punkte. Das Wichtigste ist, dass wir einen großartigen Kampf gegen Valentino hatten, den die Zuschauer genossen haben. Wichtig ist auch, dass wir die Gesamtwertung nun wieder anführen.»
Da Lorenzo durch Andrea Iannone aus dem Rennen befördert wurde und punktelos blieb, steht Márquez nun wieder an der Spitze der WM-Tabelle. Er liegt zehn Punkte vor Lorenzo und 22 vor Rossi.
Der tragische Tod von Luis Salom am Freitag prägte den Grand Prix von Barcelona und wird die Fahrer nachhaltig beschäftigen. «Es war ein sehr schwieriges und trauriges Wochenende für die MotoGP-WM. Am Ende hat mir der Sonntag gefallen, denn man spürte die Atmosphäre einer Familie, der GP-Familie. Als wir zur Schweigeminute in der Startaufstellung standen und das Rennen fuhren, taten das alle für Luis und alle widmeten ihm ihr Rennen. Auch die Zuschauer auf den Tribünen pushten alle Fahrer und waren voller Respekt. Wenn wir auf die Strecke gehen, nehmen wir große Risiken auf uns. Eine weitere wichtige Sache für mich war der Handschlag mit Valentino. Darüber bin ich froh.»