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Trennt sich Audi von Ducati? Alles nur Spekulation!

Von Günther Wiesinger
Bleiben Partner: Ducati und Audi

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Bei VW wird über neue Strategien nachgedacht. So könnte der Bau einer Batteriefabrik sinnvoller sein als der Betrieb eines Motorradwerks. Aber Audi-Chef Stadler betont, Ducati stehe nicht zum Verkauf.

Im Juli 2012 hat der Volkswagen-Konzern auf Wunsch des damaligen Aufsichtsratschefs Ferdinand Piëch die italienische Motorradfirma Ducati Motor Holding S.p.A. für kolportierte 742 Millionen Euro gekauft und zu 100 Prozent übernommen. Ducati wurde dann der Audi Group einverleibt, zu der neben Audi auch der italienische Sportwagenhersteller Lamborghini gehört.

Das deutsche Wochenmagazin «DER SPIEGEL» berichtet in seiner jüngsten Ausgabe, die Motorradmarke Ducati gelte im VW-Konzern inzwischen als verzichtbar, genau so wie die Tochterfirma MAN Diesel & Turbo, der Weltmarktführer von Schiffsmotoren.

Ducati ist zwar die einzige Motorradfirma im Konzern deutschen Automobilkonzern, der wegen des Diesel-Skandals Milliarden-Abschreibungen vornehmen muss und auf der Suche nach Erlösen ist, die den Aktienkurs wieder in die Höhe treiben und Geld in die Kassa bringen könnten. Fakt ist: Weder Schiffsmotoren noch Motorräder gehören zum Kerngeschäft von VW und Audi.

Aber Ducati erlebte zwar nach der Wirtschaftskrise 2008/2009 ein paar sehr schwierige Jahre, schreibt aber inzwischen wieder schwarze Zahlen, es existieren im 1926 gegründeten Traditionsunternehmen inzwischen acht Baureihen wie das Panigale-Superbike, die Diavel, Hypermotard, Monster, Multistrada, Scrambler und Retrostyle-Modelle. Im Geschäftsjahr 2014 hat Audi in Borgo Panigale bei Bologna 45.117 Motorräder gebaut, Tendenz steigend.

Denn 2015 wurden bereits 54.809 Ducati-Motorräder abgesetzt, der Umsatz stieg auf 702 Millionen Euro, der operative Gewinn konnte sich im Vorjahr mit 54 Millionen Euro durchaus sehen lassen.

Der neue VW-Vorstandsvorsitzende Matthias Müller denkt allerdings im Rahmen des langfristigen Konzepts «Strategie 2015» über neue Geschäftsfelder für die Zukunft nach. Und da könnte im Zeitalter der wachsenden Elektromobilität der Bau einer Batteriefabrik eines Tages womöglich besser zum VW-Kerngeschäft und zum «green image» passen als eine sportliche Motorradedelmarke, auch wenn diese in der Zweiradbranche einen ausgezeichneten Ruf geniesst.

Doch nach dem Rekordjahr 2015 mit fast 10.000 zusätzlich verkauften Motorrädern und einem um 1,5 Prozent gestiegenen Gewinn rechnet die Mannschaft von Ducati-CEO Claudio Domenicali nicht mit einem Eigentümerwechsel. Denn Ducati wuchs 2015 stärker als der globale Gesamtmarkt. Die Italiener haben jetzt im Segment für Motorräder mit mehr als 500 ccm einen Marktanteil von 5,4 Prozent, ein Anstieg von 0,9 Prozent gegenüber 2014.

«Wir nehmen zu Gerüchten und Spekulationen nie Stellung», erklärte Francesco Rapisarda, Communications Director der Ducati Motor Holding S.p.A., heute gegenüber SPEEDWEEK.com.

Die Ducati Group beschäftigte im Vorjahr 1541 Mitarbeiter, das waren 137 mehr als 2014. In diesem Jahr werden 100 weitere Stellen besetzt.

Das Ducati-Management nimmt die Spekulationen der deutschen Medien gelassen hin und vertraut auf die Aussage von Audi-Group-Chef Rupert Stadler, der beim jüngsten Aktionärsmeeting in aller Öffentlichkeit festgestellt hat: «Ducati und Lamborghini stehen nicht zum Verkauf.»

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