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Barcelona: Lorenzo-Daten belasten Andrea Iannone

Von Frank Aday
Nachdem er in Barcelona Lokalmatador Jorge Lorenzo zu Fall gebracht hatte, bezeichnete Andrea Iannone seine Strafe als zu hart. Nun erklärte Race Director Mike Webb, warum sie gerechtfertigt ist.

In der Ducati-Box trauten die Teammitglieder kaum ihren Augen, als Andrea Iannone in Runde 18 des Barcelona-GP den WM-Führenden und zukünftigen Ducati-Fahrer Jorge Lorenzo spektakulär von seiner Yamaha beförderte. Bereits in Argentinien hatte Iannone mit einem ähnlichen Manöver gegen seinen Teamkollegen Andrea Dovizioso den Ärger des Ducati-Managements auf sich gezogen.

In Assen muss Iannone nach dem Lorenzo-Abschuss von ganz hinten starten. Zudem erhielt er zwei Strafpunkte. Diese Bestrafung empfand Iannone als zu hart, während Lorenzo ein härteres Vorgehen gegen Wiederholungstäter Iannone forderte.

«Als ich zum ersten Mal mit Iannone gesprochen habe, da sagte er, dass seine Daten zeigen, dass er an der gleichen Stelle wie in jeder Runde gebremst hat, und dass Jorge sehr langsam war, und er ihm daher nicht ausweichen konnte. Also sah ich mir die Daten von beiden Maschinen an», erklärte Race Director Mike Webb den Kollegen von «MCN». Das Ergebnis: «Die Daten haben gezeigt, dass beide an ihren normalen Bremspunkten gebremst haben. Wir haben uns alle Runden angesehen, und sie haben beide ganz normal gebremst.»

Iannone bremste zwar an derselben Stelle wie immer, aber auch Lorenzo war in der betreffenden Runde nicht langsamer als zuvor. Somit lag die Schuld bei Iannone, der von hinten angeschossen kam. «Iannone sagte die Wahrheit, aber Jorge machte nichts Ungewöhnliches. Er hatte ein Problem mit dem Vorderreifen, aber das war offensichtlich im ganzen Rennen der Fall. Iannone hat einen Fehler gemacht, denn er kam schneller an Jorge heran, als er dachte. Doch es liegt in seiner Verantwortung, den Jungs vor ihm auszuweichen. So ist auch die Strafe zu begründen.»

«Jorge hat mir seine Sicht der Dinge erklärt und ich verstehe, was er sagte, aber der Stewards Panel glaubt, dass wir die richtige Entscheidung getroffen haben. Für seinen Sturz in Argentinien hatte Iannone einen geringeren Grid Penalty erhalten, denn er wurde wegen unverantwortlicher Fahrweise bestraft. Unsere Standardvorgehensweise in diesem Jahr besagt, dass wiederholte Vergehen höhere Strafen nach sich ziehen. Er räumte ein, dass er einen Fehler gemacht hat – dieselbe Entschuldigung, derselbe Fehler, also tut es mir leid, aber die Strafe musste höher sein. Wir denken, dass der Start vom Ende des Grids ausreicht, um ihn für die Zukunft abzuschrecken. Jorge denkt, dass die Strafe nicht hart genug ist. Andrea glaubt, sie ist viel zu hart. Wir landeten irgendwo in der Mitte. Wir versuchen, die Balance zu finden und dabei die Geschichte, Schwere und Intention zu berücksichtigen», erklärte Webb.

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