Aleix Espargaró: Vertragsverkündung war nicht geplant
Aleix Espargaró
Aleix Espargaró verpasste am Donnerstag die Pressekonferenz in Assen, weil sein Flug Verspätung hatte. Seit gestern ist klar: Der Katalane wird nächstes Jahr neben Sam Lowes eine Werks-Aprilia pilotieren, Stefan Bradl und Alvaró Bautista müssen sich nach neuen Jobs umsehen.
«Ich wundere mich, dass Aprilia es noch nicht offiziell bestätigt hat», bemerkte Espargaró. «Ich habe zwar noch nicht unterschrieben, aber es ist alles fix. Es war nicht geplant, es in der Pressekonferenz am Donnerstag offiziell zu machen. Ich gehe davon aus, dass dieses Wochenende oder spätestens nächste Woche die offizielle Mitteilung von Aprilia kommt.»
Statt sich über den neuen Vertrag zu freuen, meinte der 26-Jährige: «Ich bin traurig, ich hatte zwei fantastische Jahre bei Suzuki. Ich genieße es die GSX-RR zu fahren, diese Zeit werde ich nie vergessen. Als ich damals in Valencia zum ersten Mal die Suzuki fuhr, das war der vielleicht beste Tag meines Lebens. Das Motorrad war langsam und nicht konkurrenzfähig, jetzt ist es eines der besten Motorräder der Welt. Ich bin sehr stolz, was ich mit meinem Team erreicht habe.»
Wirst du einige deiner Jungs zu Aprilia mitnehmen? «Ich glaube nicht. Mein Crew-Chief Tom O’Kane ist der beste, den ich je hatte. Aber er ist wie das K in Suzuki, er wird sicher dort bleiben. Suzuki ist eines der besten Teams im Paddock, jeder will dort bleiben.»
Wäre aus dem Deal mit Aprilia nichts geworden, hätte sich Espargaró in die Superbike-WM verabschiedet. «Ich hatte in der MotoGP-Klasse nicht viele Podestplätze oder besonders gute Rennen», ist ihm bewusst. «Aber ich war immer stark in der Königsklasse, ich war nahe dran an Podestplätzen. Mit allem Respekt für die Superbike-Piloten, die Besten von ihnen sind wirklich stark, mit einem guten Motorrad könnte ich dort um den Titel kämpfen. Eine Stimme in mir drin sagte mir, dass ich die Rennserie wechseln muss. Aber ich bin erst 26 Jahre alt und habe noch viel Zeit.»
Zu seinem zukünftigen Arbeitgeber Aprilia meinte der WM-Siebte: «Die Aprilia sieht nicht so schlecht aus, Bautista zeigt, dass das Motorrad Potenzial hat. Aber sie scheinen das gleiche Problem wie Suzuki zu haben: In einigen Trainings sind sie wirklich stark, straucheln aber im Rennen. So ist es bei Suzuki auch. Maverick dachte nach guten Trainings ein paar Mal, dass er am Sonntag um Podestplätze kämpfen kann und schaffte es dann nicht einmal in die Top-5. Der wichtigste und schwierigste Tag ist immer noch der Sonntag, dafür müssen alle Hersteller arbeiten.»
Während Suzuki-Teamkollege Maverick Viñales nach den beiden freien Trainings am Freitag in Assen mit dem neuen Chassis auf Platz 4 hinter Iannone, Rossi und Márquez brauste, wurde es für Espargaró Rang 8 – nur 2/10 sec hinter dem Youngster und eine halbe Sekunde hinter der Spitze. «Es sind die Details, welche dir gewisse Dinge nicht erlauben», meinte der ältere der Espargaró-Brüder. «Aber wir sind auf dem richtigen Weg, alle liegen eng beisammen.»