Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Stefan Bradl (20.): «Es geht um meine Zukunft»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl im ersten Training in Assen

Stefan Bradl im ersten Training in Assen

Stefan Bradl denkt noch nicht an den Abschied von Aprilia am Jahresende, sondern zuerst ans Nachmittag-Training. «Und mit meiner Zukunft beschäftige ich mich am Abend.»

Nur Platz 20 mit einer Zeit von 1:36,284 min, Teamkollege Bautista auch nur 0,1 sec schneller – für das Aprilia-MotoGP-Werksteam zeichnete sich in Assen nach dem FP1 ein schwieriges Wochenende ab.

Bradl büsste 1,935 sec auf die Bestzeit von Andrea Iannone (Ducati) ein.

«Wir haben im ersten Training neue Sachen für die 'torque maps' ausprobiert, das hat sich ein bisschen komisch angefühlt. Da geht es um die Gasannahme und um Kennfelder für den Drehmomentverlauf. Das war in Verbindung mit der Traktionskontrolle sehr defensiv eingestellt; das war überhaupt nicht super. Die ersten zwei Runs waren quasi nur einige Installationsrunden. Das war ein Versuch, der mir überhaupt nicht gefallen hat. Am Schluss ist es ein bisschen besser geworden. Aber wir waren im FP1 nicht dort, wo wir bei den letzten zwei Rennen waren. Denn meine Gasannahme ist immer mit Verspätung im Motor angekommen. Das hat mich fahrerisch ein bisschen gestört. Ich hoffe, dass wir im zweiten Training auf das alte Torque-Mapping zurückgehen.»

«Abgesehen von diesem Elektronik-Experiment ist es nicht so schlecht gelaufen», fuhr Bradl fort. «Denn wir haben am Fahrwerk einen anderen Preload probiert, damit wir bei den Richtungswechseln und in den schnellen Kurven noch ein stabileres Motorrad bekommen. Das hat sich gut angefühlt. Aber wir haben alles mit einem Reifensatz gemacht, und wenn wir am Nachmittag im FP2 die Elektronik besser abstimmen, sollte eine Steigerung möglich sein. Es war heute im FP1 nichts anders als in der Vergangenheit. Wir tun uns im ersten Training immer schwer, weil wir vom Vorjahr mit diesem Bike keine Anhaltspunkte haben. Deshalb sind wir hinten dran.»

Fiel es Bradl schwer, wieder unbeschwert aufs Motorrad zu steigen? Einen Tag nach der Neuigkeit, dass die Option für 2017 von Aprilia nicht eingelöst wird...

Bradl: «Für mich war das ein Training wie jedes andere auch. Die Zukunft blendet man aus. In der Früh war es eh nicht einfach, weil es genieselt hat. Es ist so, wie es ist. Es ist ja nicht so, dass mir jetzt irgendwas fehlt, es ist nach wie vor alles vorhanden für die nächsten elf Rennen. Was die Zukunft betrifft, das ist alles noch weit weg. Man denkt an das Training am Nachmittag, man denkt an morgen und an das Rennen vom Sonntag. Ich denke nicht jetzt schon ans Ende der Saison. Trotzdem: Ich bin auf Jobsuche. Und das ist das, womit ich mich am Abend, wenn ich mit der Arbeit in der Box fertig bin, ein bisschen mehr beschäftigen werde als üblich. Denn es geht um meine Zukunft, und die ist mir nicht ganz unwichtig...»

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