Eugene Laverty landete beinahe im Kawasaki-Werksteam
Eugene Laverty ist im Superbike-Fahrerlager begehrt
Seit dem Superbike-WM-Event in Thailand Anfang März hatte Tom Sykes von Kawasaki das Angebot auf dem Tisch liegen, seinen Vertrag um weitere zwei Jahre zu verlängern. Der Engländer steht bereits seit 2010 in Diensten des japanischen Herstellers aus Kobe.
Als Weltmeister Jonathan Rea am 12. Mai als erster Spitzenpilot der Superbike-WM bis Ende 2018 verlängerte, fragten sich viele, worauf Sykes wartet. Der Engländer pokerte hoch: um Geld, Einfluss und die Entwicklungsrichtung.
Letztlich hatte Kawasaki die Nase voll. Während des Barcelona-GP am ersten Juni-Wochenende wurden Gespräche mit Eugene Laverty geführt, schnell bestand Einigkeit. Der Nordire war bereit in MotoGP alles hinzuschmeißen, wenn er dafür 2017 auf dem erfolgreichsten Superbike sitzen kann.
Doch für Kawasaki hatte die Wiederverpflichtung von Sykes stets Priorität. Der 30-Jährige hat die Weltmeisterschaft seit 2012 nie schlechter als auf Platz 3 abgeschlossen, 2013 bescherte er Kawasaki den ersten Superbike-WM-Titel seit 20 Jahren. Kawasaki verdankt ihm viel, Sykes hat die Entwicklung der ZX-10R mit seiner Crew geprägt und vorangetrieben.
Also setzte Kawasaki Sykes eine Deadline bis Freitag letzte Woche. Als der Engländer vor dem Rennwochenende auf der Strecke in Misano ankam, wollte er nicht unterschreiben und verlangte stattdessen nach einem weiteren Treffen mit der Teamführung. Dieses fand letzten Donnerstag statt, anschließend unterschrieb Sykes. Die offizielle Verkündung des Deals fand auf Sykes’ Wunsch erst vergangenen Montag statt, weil sich der WM-Zweite während des Wochenendes auf die Rennen konzentrieren und keine Fragen zu seinem Vertrag beantworten wollte.
Als Eugene Laverty in Misano ins Fahrerlager kam, war der Deal mit Sykes bereits über die Bühne. Doch der Nordire hat weitere Superbike-Optionen, unter ihnen das Ducati-Werksteam und Milwaukee BMW.
Für Laverty ist klar: Wenn das Aspar-MotoGP-Team für 2017 kein konkurrenzfähiges Motorrad hat, mit dem er in die Top-10 fahren kann, dann ist die Rückkehr in die Superbike-WM reizvoll. Dort hat er von 2011 bis 2014 zahlreiche Erfolge errungen: In 104 Rennen stand der 30-Jährige für Yamaha, Aprilia und Suzuki 33 Mal auf dem Podest, holte 13 Siege und zwei Pole-Positions. 2013 wurde er hinter Sykes Vizeweltmeister.
Aspar hat auch für nächstes Jahr einen MotoGP-Vertrag mit Ducati. Weil das Team finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, verhandelt Martinez mit Aprilia über die Lieferung von Gratis-Motorrädern und die Bildung eines Satelliten-Teams. Ducati wird auf die Einhaltung des Vertrages pochen.