Assen: Geteilte Meinungen zu Michelin-Regenreifen
Jack Miller siegte in Assen vor Marc Márquez
Ducati-Pilot Andrea Dovizioso machte in Assen den vorderen Regenreifen von Michelin für die zahlreichen Stürze im Regen verantwortlich. Sieger Jack Miller war geteilter Meinung. «Wenn man mich das am Samstag gefragt hätte, dann hätte ich gesagt, dass sie nicht gut sind, denn ich stürzte zweimal im FP4 und im Qualifying. Doch am Sonntag verstanden wir sie etwas besser. Wir hatten in dieser Saison noch nicht viel Gelegenheit, um im Regen zu fahren. Wer kann ihnen also Vorwürfe machen? Sie kamen nach vielen Jahren in die Weltmeisterschaft zurück, wir hatten vorher mit Bridgestone eben auch hervorragende Reifen. Am Renntag war es nicht schlecht, nachdem wir das richtige Setting herausgearbeitet hatten. Für diese Bedingungen blieben im ersten Rennen recht viele Fahrer sitzen. Bei dem vielen Wasser auf der Strecke war das unglaublich», stellte der 21-Jährige fest.
«Sie konnten an diesem Wochenende nun sehr viele Daten sammeln. Der Hinterreifen ist meiner Meinung nach schon recht gut. Was den Vorderreifen betrifft, haben sie noch Arbeit vor sich, was die Steifigkeit betrifft – vor allem auf dieser Strecke. Doch ich denke, dass das schon ziemlich gut war», fügte Miller hinzu.
WM-Leader Marc Márquez ergänzte: «Ich finde es sehr schwierig, das zu beurteilen, denn die Leistung von Regenreifen verändert sich von einer Strecke auf die andere komplett. In Argentinien boten sie beispielsweise sehr guten Grip. Wir konnten sehr hart pushen. Aus irgendeinem Grund denke ich, dass es in Assen mehr an der Strecke als an den Reifen lag, denn auch in der Moto2-Klasse und im Rookies Cup gab es schon bei wenig Regen sehr viele Stürze. Die Strecke war sehr, sehr rutschig. Normalerweise funktionieren Michelin-Reifen nämlich sehr gut im Regen. Doch in diesem Jahr hatten auf der Strecke in Assen, die normalerweise eine der Strecken mit hohem Grip bei Nässe ist, alle Fahrer Probleme. Das betraf vor allem den Vorderreifen.»
Ducati-Pilot Scott Redding stimmte Assen-Sieger Miller zu. «Der Grip am Hinterrad war gut, vielleicht sogar etwas zu gut», analysierte der Brite. «Der Grip vorne war nicht schlecht, aber für mich vermittelte der Vorderreifen mit der Ducati einfach kein gutes Gefühl. Ich stürzte im FP4, obwohl ich nicht wirklich etwas anders gemacht hatte. Ich hatte vielleicht etwas mehr Speed, aber man weiß nie, wo das Limit ist. Doch nun haben sie mehr Informationen, auch wir konnten mehr fahren, um die Maschinen besser anzupassen. Wenn es noch ein paar Regenrennen gibt, werden die Reifen sicher besser.»