MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Jorge Lorenzo (11.): «Ich muss positiv denken»

Von Günther Wiesinger
Sichtlich frustriert: Jorge Lorenzo in Sachsen

Sichtlich frustriert: Jorge Lorenzo in Sachsen

Movistar-Yamaha-Werkspilot Jorge Lorenzo erlebte auf dem Sachsenring die zwei erbärmlichsten Trainingstage seiner Karriere.

Der 29-jährige Mallorquiner Jorge Lorenzo muss den GP von Deutschland aus der vierten Startreihe in Angriff nehmen. Er war am Freitag einmal und am Samstag zweimal gestürzt. Startplatz 11 war daraufhin die magere Ausbeute für den Weltmeister.

Unfassbar: Lorenzo stürzte an den zwei Tagen so oft wie in den letzten drei Jahren jeweils in der ganzen Saison!

«Ich muss mir den Vorwurf machen, dass ich mir nicht ausreichend bewusst war, dass wir Probleme mit den Vorderreifen haben. Du musst vorsichtig sein, denn der Vorderreifen dauernd wegzurutschen droht. Bei gewissen Bedingungen haben wir Mühe... Wir müssen uns damit abfinden und uns an diese Situation anpassen, bis Michelin beim Grip der Vorderreifen einen weiteren Schritt macht. Nach dem ersten Training haben wir bessere Reifen bekommen, aber dieser Schritt reicht nicht aus. Bis sich die Situation bessert, muss ich mehr auf der Hut sein, sonst werde ich noch öfter stürzen.»

Was rechnet sich Lorenzo für das MotoGP-Rennen in Sachsen aus? «Ich muss auf dem Motorrad sitzen bleiben. Ich darf kein weiteres Mal stürzen. Gleichzeitig muss ich schneller fahren... Ich muss vom elften Platz nach vorne fahren. Aber wir müssen abwarten, wie sich das Wetter entwickelt», meinte er.

Wenn es am Sonntag regnet, müssen wir rausfinden, wie ich mit der nassen Fahrbahn zurechtkomme. Wenn es trocken ist und sich das Motorrad so benimmt wie am Samstag, dann können wir einige Plätze wettmachen und ein gutes Ergebnis heimfahren.»

Wäre ein Regenrennen ein komplettes Desaster für Jorge?

Lorenzo: «Nein, dann muss ich rausfahren und schauen, was passiert, wie ich mich im Nassen fühle. Ich darf nicht mit einer negativen Mentalität rausfahren, wenn es regnet. Ich muss dann positiv denken und mir vor Augen führen, dass ich im Regen schon gute Rennen vollführt habe. Natürlich werden jetzt einige Menschen Zweifel an meiner Performance haben. Aber ich wiederhole: Als ich in Assen gestürzt bin, war der Reifen vielleicht zu hart für diese Bedingungen. Ich hätte vorsichtiger sein sollen. Und diese drei Stürze hier in Deutschland sind auf ähnliche Probleme zurückzuführen, auch wenn sie unterschiedlicher Natur waren. Ich habe zu wenig berücksichtigt, was passieren kann, wenn man zu viel pusht mit einem Michelin-Vorderreifen, der rasch an seine Grenzen stößt.»

«Wichtig ist, dass wir am Samstag verstanden haben, warum wir hier in Sachsen am Freitag so langsam waren. Ja, ich bin oft gestürzt. Aber ich stürze lieber zwei- oder dreimal, wenn ich einigermaßen konkurrenzfähig bin. Damit kann ich besser leben, als wenn ich 1,5 Sekunden hinten bin und dafür nur einmal runterpurzle.»

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