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Barry Sheene Parade: Crosby, Gardner, Hartog & Co.

Von Waldemar Da Rin
40 Jahre nach dem Titelgewinn von Suzuki-Held Barry Sheene wurde beim Silverstone-GP eine Parade zum Andenken des 2002 verstorbenen Briten durchgeführt. Mit vielen Stars von gestern.

Weil es ausser am Sonntag immer regnete, wagten sich in Silverstone nur wenige Altmeister mit ihren 500-ccm- und 750-ccm-Zweitaktern am Freitag und Samstag zum geplanten Training auf die Strecke. Niemand wollte die schönen Classic Bikes beschädigen...

Am Sonntag fuhren Steve Baker, Michael Doohan, Niall Mackenzie, Randy Mamola, Graeme Crosby, Wil Hartog, Simon Crafar, Paul Smart, Stanley Woods, Colin Edwards und Wayne Gardner ein paar Runden.

Steve Baker, der am Montag 64 Jahre alt wurde, gewann als erster Amerikaner einen Motorrad-WM-Titel, aber nicht im Grand Prix, sondern in der Formula 750 auf einer Werks-Yamaha. Er gewann auch die prestigeträchtigen 200 Meilen von Daytona. Im gleichen Jahr wurde Baker hinter Barry Sheene 500-ccm-Vize-Weltmeister, er wurde dreimal Zweiter und viermal Dritter, für einen GP-Sieg reichte es im aber nicht. Seine Grand Prix-Karriere dauerte nicht lange. Er musste nach der Saison 1978 (Platz 7 in der 500er-WM auf Suzuki) in seine Heimatstadt Bellingham (Washington State) an der Kanadischen Grenze zurückkehren, weil er kein GP-Team mehr fand. Stevie führt in Bellingham eine grosse Kawasaki-Vertretung. Nachdem er sein Geschäft vor ein paar Jahren verkauft hat, findet er jetzt regelmässig Zeit, um an Oldtimer-Veranstaltungen teilzunehmen.

Graeme «Croz» Crosby (61) blieb es ebenfalls verwehrt, einen Halbliter-GP zu gewinnen. Zehn Mal stand der Neuseeländer auf dem Podest, als er 1982 von Suzuki zu Yamaha wechselte, wurde er hinter Franco Uncini (Suzuki) immerhin 500-ccm-Vize-Weltmeister. Vor dem Silverstone Grand Prix war Graeme auf der Insel Man und nahm an der Classic-TT teil. Neben drei Siegen auf der Insel gewann er die 200 Meilen von Daytona und Imola, sowie das Acht-Stunden Rennen von Suzuka. «Der Ausflug zur Tourist Ttrophy war wie ein Urlaub für mich. Ich hatte richtig Spass dabei», schilderte Crosby, der Crosby seine Zeit in der Heimat mit der Restauration von Rennmotorrädern verbringt.

Paul Smart (73), der Engländer aus Maidstone (unweit von Brands Hatch) war in den 1970er Jahren einer der schnellsten 750er-Fahrer, er gewann 1972 auch das erste 200 Meilen-Rennen in Imola. Ducati war nach dem Doppelerfolg (Bruno Spaggiari wurde Zweiter) so erfreut, dass Smart die Siegermaschine behalten durfte. Immerhin liessen die beiden damals Phil Read und Giacomo Agostini hinter sich. «Ich besitze noch 16 weitere Rennmaschinen, unter anderem zwei 750er Werks-Suzuki. So verbringe ich viel Zeit in meiner Werkstatt und fahre zwischendurch ein paar Classic-Rennen», berichtete Smart, der mit Barry Sheenes Schwester Maggie verheiratet ist.

Will Hartog wurde wegen seiner Grösse und des weissen Rennleders «der Weisse Riese» genannte. Der heute 68-jährige Niederländer betreibt heute eine grosse Grastrocknungsanlage und reist zu Kunden in der ganzen Welt, vom Mittleren Osten bis Asien. «Ich habe 25 Mitarbeiter. Wir beliefern Farmen, Hühnerzuchtbetriebe und sogar Kamele in Dubai mit unserem Futter.» An eine Pensionierung denkt Wil überhaupt nicht. «Pensioniert bin ich erst, wenn ich nicht mehr lebe», verriet der fünffache 500-ccm-GP-Sieger und ehemalige Sheene-Rivale.

Der 70-jährige Brite Stanley Woods war wie Paul Smart, Mick Grant, Peter Williams und so weiter in der 750er-Klasse erfolgreicher als im Grand Prix-Sport, obwohl Woods Junior 1975 zweimal Fünfter war in der Königsklasse war. Immerhin, denn er musste gegen den 15fachen Weltmeister Giacomo Agostini und den achtfachen Weltmeister Phil Read antreten. Woods fährt mit seiner 750-ccm-Werks-Suzuki regelmässig an Klassikrennen mit. «Es ist meine Originalmaschine von 1977, sogar die Lackierung ist original. Schau dir die anderen Maschinen an, die sehen doch aus wie neu», lachte er.

Sein Vater Stanley war da weit erfolgreicher. Er gewann in der Vorkriegszeit insgesamt 29 Grand Prix und siegte zehn Mal auf der Insel Man bei der Tourist Trophy.

Wayne Gardner, der 500-ccm-Weltmeister von 1987 auf Rothmans-Honda, liess sich in Silverstone am Wochenende eine Moriwaki Kawasaki-Replica hinstellen. Aber nach der Aufwärmrunde streikte die Batterie. «Es ist eine Replica von dem Motorrad, mit dem ich 1981 hier in England meine Karriere begann», sagte der Australier, dessen Sohn Remy für Tascaracing die Moto2-WM fährt.

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