Suzuki: Der MotoGP-Triumph hat seine Schattenseiten
Maverick Viñales: Seine Erfolge haben Auswirkungen...
Der Sieg von Maverick Viñales hat für das Suzuki Ecstar-Team auch gewisse Schattenseiten. Denn im Frühjahr 2015 haben die Grand Prix Commission und das Hersteller-Bündnis MSMA für die MotoGP-Jahre 2015, 2016 und 2017 «concession points» eingeführt und Neueinsteiger wie Aprilia und Suzuki und künftig KTM als «concession teams» deklariert.
Diese Konzessions-Punkte (oder Zugeständnis-Punkte) werden allen Herstellern zugestanden, die in den Jahren 2013, 2014 und 2015 kein MotoGP-Rennen im Trockenen gewonnen haben.
Die Kriterien, wie man diese Vorteile (neun statt sieben Motoren, keine Testbeschränkungen, Motorenentwicklung nicht eingefroren) wieder verliert, sind vorgeschrieben. Sie gehen bei insgesamt sechs Konzessionspunkten verloren.
So werden diese Punkte verteilt:
Erster Platz: 3 Konzessions-Punkte
Zweiter Platz: 2 Konzessions-Punkte
Dritter Platz 1 Konzessions-Punkt.
Das heisst: Suzuki hat durch Platz 3 von Maverick Viñales in Le Mans und durch den Sieg in Silverstone schon vier Konzessionspunkte verbucht.
Sollte Suzuki in diesem Jahr noch einen zweiten Platz erreichen oder zwei dritte Plätze oder gar einen weiteren Sieg, dann verfallen die Vorteile des «concession teams» für die Saison 2017.
Suzuki müsste sich dann nächstes Jahr wie Honda, Yamaha und Ducati auf sieben statt neun Motoren pro Fahrer und Saison beschränken, die Motorenentwicklung wäre ab dem Saisonstart eingefroren. Vorläufig kann Suzuki noch regelmässige «engine upgrades» einsetzen. Und die Factory-Team dürfen im Gegensatz zu den Neueinsteigern auch nicht unbeschränkt testen: Nur fünf private Tage abseits der vier IRTA-Tests in Valencia, Sepang, Phillip Island und Doha sowie der drei Montag-Tests werden Honda, Yamaha und Ducati 2016 zugestanden.
Falls Suzuki also in der Saison 2016 noch zwei weitere Konzessions-Punkte kassiert, werden 2017 nur Aprilia und KTM als «concession teams» antreten.
Suzuki hat bei der GSX-RR-Maschine seit dem Saisonstart sichtlich Motorleistung gefunden. Und zwar mit Hilfe der österreichischen Firma Pankl Racing, ist zu hören. Pankl Racing ist auch für BMW in der Superbike-WM tätig und für KTM in den Klassen Moto3 und MotoGP, denn KTM-Chef Stefan Pierer ist Grossaktionär von Pankl Racing. Das steirische Unternehmen ist auch Partner der meisten Formel-1-Teams.