Engagement in Frauen-WM? Katja Poensgen wäre bereit
Katja Poensgen bei der Sitzprobe auf der Yamaha R7
Katja Poensgen ist im Motorradsport eine Ikone. Als erste und einzige Frau fuhr die Schwäbin in Mugello 2001 mit Platz 14 WM-Punkte in der 250-ccm-Weltmeisterschaft ein. «In Assen war ich auch kurz davor, aber da hat es mich in der letzten Schikane geschmissen», erinnert sich die 47-Jährige im persönlichen Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Poensgen ist zwar seit zwanzig Jahren nicht mehr aktiv, doch der Rennsport hat sich nicht so rasant entwickelt wie ihre mittlerweile drei Töchter. Noch immer sind Frauen auf der Rennstrecke unterrepräsentiert, die zielgerichtete Förderung kommt nur langsam in Gang. Die Deutsche erlebte beim Meeting in Misano das Debüt der neuen Women's Circuit Racing World Championship – kurz WorldWCR – vor Ort mit und kann sich vorstellen, eine aktive Rolle in der Meisterschaft zu spielen – jedoch nicht mehr auf dem Motorrad.
«Meine Töchter sind mir das Wichtigste, aber sie sind jetzt in einem Alter, wo ich auch mal etwas anderes machen und unterwegs sein kann», erzählte Poensgen. «Mit den Mädels in der WM zu arbeiten, macht mir Spaß. Es gefällt mir, ihnen Tipps zu geben. Ich habe so viel Wissen und Erfahrung über den Sport, dass es schade wäre, wenn ich das nicht weitergeben würde – ich möchte es auch.»
Technisch werden die Einheitsmotorräder, die Yamaha R7, von der Firma von Luca Montiron betreut. Als Ansprechpartnerin auf Augenhöhe für die Teilnehmerinnen wäre Poensgen mit ihrem Hintergrund ideal.
«Die Frage ist, ob ich selbst etwas aufziehe und Mädels coache, oder kann ich vielleicht die Mädels einer Meisterschaft betreuen», grübelte die Junior-Cup-Gewinnerin von 1995. «Dafür bräuchte es wiederum das Budget, was in einer Meisterschaft wie der WorldWCR mit sechs Veranstaltungen und Rennen in Europa aber nicht riesig wäre. Ich habe darüber auch schon Gespräche geführt.»