Herxheim: Richard Speiser setzt Akzente
Richard Speiser verkürzte seine Pause eigenmächtig
Die Sterne für einen erfolgreichen Einstieg in die neue Langbahn-Saison standen für Richard Speiser (AMC Memmingen/MSV Herxheim) alles andere als gut: «Im Training habe ich gleich einen Motor ruiniert und darüber hinaus hatten mir die Ärzte von einem Start abgeraten.» Gerade einmal zwei Wochen war es an Christi Himmelfahrt her, dass der 25-Jährige sich die Bänder in der linken Schulter abriss. Die verordnete sechswöchige Pause verkürzte der Börwanger eigenmächtig. Auch eine Erkältung schreckte ihn nicht zurück: «Ich wollte unbedingt in Herxheim fahren. Einfach deshalb, weil es Herxheim ist.»
16500 Fans kamen zum Langbahnklassiker in die Pfalz. Sie sahen einen gut aufgelegten Richard Speiser, der in Vorlauf 1 beinahe um die Früchte seines Erfolges gebracht worden wäre. Kurz vor dem Zieleinlauf fiel der Führende Herbert Rudolph aufgrund eines Motorendefekts plötzlich aus. Speiser musste ausweichen und kam ins Aus. Im Nachhinein wurde er aber als Sieger gewertet: Die ersten fünf Punkte des Tages waren verbucht. Pech hatte der Börwanger im zweiten Vorlauf: «Drei Meter nach dem Start habe ich gemerkt, dass Leistung verloren geht.»
Grund dafür war ein abgerissener Krümmer, der Speiser lediglich Fünfter werden liess. Mit einem weiteren Laufsieg und einem zweiten Platz im Halbfinale zog der Maschinenbau-Student dennoch problemlos als bis dato Drittplatzierter in den Endlauf der besten Sechs ein – und hatte dort noch alle Chancen, den Silberhelm des ADAC Deutschland und das Gesamtklassement für sich zu entscheiden. Zwei Runden lang führte Speiser.
Dann aber führten die Angriffe von Martin Smolinski zum Erfolg: «Er hat von irgendwoher Speed hergebracht, den ich nicht hatte», sagte Speiser, der als Zweiter angesichts seiner «heute waren es nur 80 Prozent» dennoch glücklich war. «Ich werde am kommenden Wochenende noch in Plattling starten und mir danach erst einmal zwei Wochen Pause gönnen und meine Schulter auskurieren», meinte der Vizeweltmeister. In drei Wochen wird es dann für ihn im finnischen Forssa Ernst, wo die diesjährige WM-Saison startet. Das Ziel ist klar definiert: «Ich hätte gern den Titel.»