Smolinski holt Silberhelm – Riss verabschiedet
Martin Smolinski (84) führt vor Andrew Appleton (42)
In Herxheim herrschte Gänsehautstimmung nach der Fahrervorstellung am Vatertag: der beste Sandbahnfahrer aller Zeiten wurde vom aktiven Bahnsport verabschiedet. Friedhelm Pecher, langjähriger Sponsor des mehrfachen Weltmeisters, fuhr Riss im Ferrari zu Start und Ziel, wo Riss zum Ehrenmitglied der MSV Herxheim ernannt wird und würdigende Worte vom 1. Vorsitzenden Edelbert Müller empfing. Direkt im Anschluss bringen die Söhne Mark und Erik dem elffachen Weltmeister sein Motorrad. Die 16500 Zuschauer im Herxheimer Waldstadion erhoben sich während den letzten Runden von Gerd Riss auf der Sandbahn von ihren Plätzen und bereiteten dem langjährigen Aushängeschild der MSV Herxheim einen würdigen Abschied.
Gerd Riss hat jedoch schon längst eine neue Aufgabe im Bahnsport gefunden. Seine Söhne Mark und Erik fuhren drei Wochen nach ihrer Premiere auf der Speedwaybahn in Herxheim auch gleich ihr erstes Rennen auf der Langbahn. Nach den Vorläufen hatten Mark und Erik Riss in ihrem ersten Rennen in der nationalen Soloklasse noch alle Siegchancen und der Tagesendlauf sollte spektakulär werden: In einem spannenden Finallauf versuchte Mark Riss alles, um am führenden Markus Eibl vorbei zu kommen.
Aber in der Zielkurve stürzte Riss spektakulär. Ausser einem krummen Motorrad und einer beschädigten Bande hatte es keine weiteren Folgen und aufgrund der starken Vorläufe stand Mark Riss trotz seines Sturzes als Dritter auf dem Podium. Im Re-Run gewann Erik Riss vor dem Gesamtsieger Markus Eibl und sicherte sich den zweiten Platz vor Bruder Mark.
Bei den internationalen Rennen entwickelte sich das Rennen wie erwartet spektakulär. Die ersten sieben Rennläufe sahen sieben verschiedene Sieger und so war es wenig verwunderlich, dass in Folge der extrem spannenden Rennen noch drei Fahrer am Ende Chancen auf den Tagessieg hatten, jedoch auch einige Fahrer wider Erwartens beim Endlauf nur die Zuschauerrolle hatten.
Stephan Katt, noch im Vorjahr deutscher Meister in Herxheim, befand sich klar auf Finalkurs und wäre dort sicherlich nicht chancenlos gewesen, doch ein Ausfall im Halbfinale kostete ihn den Platz im Finale. Ebenso die starken Briten Andrew Appleton und Glenn Phillips, die zwei ganz starke, jedoch auch zwei weniger gute Rennen ablieferten und so ebenfalls gezwungen waren, den Finallauf passiv zu verfolgen. Den Start beim Finale gewann Richard Speiser und übernahm die Führung, während Martin Smolinski als Dritter die Jagd aufnahm und sich wie in den Vorläufen seinen Weg durchs Feld erkämpfen musste.
In der letzten Kurve fand der Olchinger dann einen Weg am Führenden vorbei, konnte diesen auf der Gegengerade überholen und sich den ersten Silberhelm seiner Laufbahn sichern. Wie Smolinski bei der Siegerehrung betonte, solle es jedoch nicht der letzte sein.
Bei den Gespannklassen gewann Thomas Kunert mit Punktemaximum vor Stefan Brandhofer, wenngleich Kunert intensiv um den Sieg kämpfen musste, da er in jedem der dramatischen Gespannläufe gefordert war. Bei den nationalen Gespannen siegte Walter Guggemos mit Beifahrer Franz Klein souverän.