Scheeßel: San Millan-Brüder vorne, Schrott bei Keil

Am Ende eines kuriosen Renntages hatten alle drei Gespanne an der Spitze elf Punkte auf dem Konto: Achim und Raphael San Millan, Dennis Noordman und Patrik Kremer sowie Christophe Grenier und Gerben Sanders

Zwei Laufsiege hatten einzig Oliver Wehrle und Beifahrer Peter Lehmann aufzuweisen. «Ich bin vor Scheeßel keinen Meter mit meinem neuen Gespann, das ich vom Stefan Brandhofer habe, gefahren», berichtete der Furtwangener später. «Erst hier haben wir gemerkt, dass die Kupplung ins Band zieht. Die hydraulische Kupplung haben wir zuerst abgebaut, aber die mechanische wollte anfangs auch nicht richtig. Da bin ich im ersten Lauf beim Start fast ins Band gezogen und beim zweiten noch schlechter weggekommen. Da ich hier einen Nuller hatte, musste ich den dritten Lauf aussetzen. Danach lief es, aber es war zu spät.»

Noch schlimmer erging es Karl Keil und Christian Schädler. Der Oldie aus Brombachtal war total gut drauf, gewann einen Lauf und führte zweimal, aber jedes Mal ging der Motor hoch. «Zwei Motoren an einem Tag, das gibt es doch gar nicht», rätselte der Mitsechziger zusammen mit seinem Team. «Wir haben dann ein Ausschlussverfahren gemacht», erklärte Chefmechaniker Alexander Keil, «bis wir darauf kamen, dass die Umlenkung im Vergaser hakte. Dadurch lief der Motor bei Vollgas zu mager und die Kolben brannten durch. In Plattling hatten wir dieses Problem auch schon, aber wir haben den Grund nicht entdeckt. Ein Teil für 13 Euro, man glaubt es nicht.»

Auch Arne Jasper mit Christoph Schwaß im Boot hat schon bessere Tage erlebt. Der Hobbylenker fuhr bei seinem ersten Startversuch ins Band und Schiedsrichter Michael Junklewitz kannte keine Gnade: Ausschluss. Im nächsten Heat Ausfall in der ersten Kurve – der Spritschlauch war abgegangen. Jasper: «Der Startmarshall sagte mir später, er hätte sich gleich gewundert, warum es bei mir wohl tropfen würde. Warum sagt er mir das nicht gleich?» Im dritten Lauf kam es noch schlechter: 700 Meter vor dem Ziel sagte der Motor tschüss, danach hieß es schieben und in voller Montur bei schönstem Sonnenschein bis ins Ziel laufen. Die Sanis standen schon zur ersten Hilfe bereit, konnten ihr Besteck aber wieder einpacken.

Das alles scherte die Brüder Achim und Raphael San Millan wenig. Ohne einen Laufsieg holten sie bei einem Ausfall (Vergaserprobleme) Punkt um Punkt und freuten sich am Ende über den Sieg. «Wir sind zum ersten Mal hier, das hat super Spaß gemacht», so die Gengenbacher unisono.

Ergebnisse Sandbahn Scheeßel/D:

1. Achim San Millan/Raphael San Millan (D), 11 Punkte. 2. Dennis Noordman/Patrik Kremer (NL), 11. 3. Christophe Grenier/Gerben Sanders (NL), 11. 4. Oliver Wehrle/Peter Lehmann (D), 10. 5. Karl Keil/Christian Schädler (D), 6. 6. Arne Jasper/Christoph Schwaß (D), 1.