Jonathan Rea über Reiti: «Er muss Torres schlagen»
Auch Jonathan Rea und Markus Reiterberger lieferten sich schon Duelle
Wer im Team Althea BMW hinter die Kulissen blicken konnte erkannte schnell: Es lag nicht am Talent oder Einsatz von Markus Reiterberger, dass wir ihn in der Superbike-WM 2016 nur fünfmal in den Top-8 sahen.
Die BMW S1000RR funktioniert nur in einem kleinen Abstimmungsfenster perfekt, nach vielen Jahren mit Ducati traf das Althea-Team dieses nicht immer. Kommunikationsprobleme mit den italienischen Technikern verkomplizierten die Arbeit am Set-up. Pech hatte er wiederholt, zum Beispiel als er in Sepang auf Platz 4 liegend wegen eines kaputten Sensors ausfiel. Dann brach sich Reiti im Juni in Misano mehrere Rückenwirbel und stürzte bei seiner Rückkehr auf dem Lausitzring gleich in beiden Rennen erneut – das Selbstvertrauen war dahin.
«Es ist augenscheinlich, dass er sehr schnell ist, er hat viel Potenzial», meinte auch der zweifache Weltmeister Jonathan Rea über den Bayer. «Ehrlich gesagt habe ich aber mehr von ihm erwartet – vor allem mehr Konstanz. Der Level in der Superbike-WM ist ausgesprochen hoch, mit den Werksmaschinen von Kawasaki und Ducati. Das macht es für alle anderen Teams schwierig.»
Rea gegenüber SPEEDWEEK.com weiter: «Markus erledigte einen ordentlichen Job. Die erste Regel lautet aber, dass du deinen Teamkollegen schlagen musst, Jordi Torres lag aber vor ihm in der WM. Für Markus ist das Wichtigste, dass er ihn schlägt. Er ist ein netter Typ, wir haben schon ein bisschen miteinander gesprochen. Ich hoffe, dass er Fortschritte macht. Es ist immer gut, wenn man mehr Nationalitäten im Fahrerlager hat – und dazu einen weiteren netten Jungen.»
Dass Torres 2016 mehr als doppelt so viele Punkte eroberte, der Spanier wurde WM-Sechster, beweist das Potenzial der BMW.
Reiterberger suchte nicht nach Ausreden: «Jordi ist ein richtig guter Rennfahrer und er schafft es immer wieder, das Maximum herauszuholen. Er hat einfach den besseren Job erledigt.»