Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Crash von Laverty und Krummi: Wer sagt die Wahrheit?

Von Ivo Schützbach
Als gegen 16.30 Uhr Randy Krummenacher und Eugene Laverty Ende der Start-Ziel-Geraden in Jerez ins Kiesbett rauschten, war Schlimmstes zu befürchten. Die beiden Superbike-Piloten beschuldigen sich gegenseitig.

Es sah schlimm aus: Randy Krummenacher und Eugene Laverty schlidderten auf dem Circuito de Jerez Ende der Geraden zusammen durch das Kiesbett und krachten in die Airfences, diese mussten anschließend repariert werden. Alles, was man von der Boxengasse aus sah war, wie Krummi dem Nordiren aufs Hinterrad fuhr. Um den Crash zu vermeiden bremste er so heftig, dass seine Kawasaki einen Stoppie machte – doch es war zu spät.

Im Straßenverkehr hat Schuld, wer dem anderen hinten drauf fährt. So pauschal lässt sich das auf der Rennstrecke nicht sagen.

«Als Laverty der Motor kaputt ging, hatte ich 0,0 Chance auszuweichen», versicherte Krummenacher aus dem Team Puccetti Kawasaki gegenüber SPEEDWEEK.com. «Ich war richtig schnell, konstant. Es passt schon so viel. Natürlich frage ich mich, wieso das mit Laverty passieren musste, aber das ist Racing. Man denkt immer, man hat alles unter Kontrolle. Aber manches kann man nicht kontrollieren.»

Weder Laverty noch Milwaukee Aprilia wollen etwas von einem Motorschaden oder anderen technischen Problemen an der RSV4 wissen. «Eugene fuhr zum Ende seines Runs langsamer und wurde von einem anderen Fahrer getroffen», erklärte Teammanager Mick Shanley. «Dann krachte es und der Test von Eugene war vorzeitig beendet.»

«In Kurve 1 wurde ich von hinten getroffen», beschrieb Laverty. «Ich konnte nichts tun. Mein Bike wurde unter den Airfences eingeklemmt, es ist aber nicht zu stark beschädigt.»

Über die Schuldfrage wird gestritten. Während einige mutmaßen, dass Aprilia einen Motorschaden verheimlichen will, glauben andere, dass der auf der PS-starken 1000er unerfahrene Krummenacher die Wirkung des Windschattens unter- und sich verschätzte.

Während Laverty den Portimao-Test am kommenden Wochenende wie geplant bestreiten wird, verzichtet Krummi: «Zum Glück habe ich nur eine Fleischwunde am Schienbein, keine Muskeln und nichts verletzt. Das Schienbein ist heikel wegen der Infektionsgefahr, ich gehe deshalb kein Risiko ein. Ich bin bereit, erst wieder in Australien zu testen, ich fühle mich so gut. Ich lasse mich nicht unterkriegen, aber jetzt lege ich ein paar Tage Ruhe ein.»

Zeiten Jerez-Test, 25. Januar 2016:

1. Jonathan Rea, Kawasaki, 1:39,809 min
2. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:39,920*
3. Tom Sykes, Kawasaki, 1:40,219
4. Marco Melandri, Ducati, 1:40,313*
5. Chaz Davies, Ducati, 1:40,324
6. Nicky Hayden, Honda, 1:40,548*
7. Alex Lowes, Yamaha, 1:40,600
8. Javier Fores, Ducati, 1:40,738*
9. Stefan Bradl, Honda, 1:40,854*
10. Michael van der Mark, Yamaha, 1:41,450
11. Randy Krummenacher, Kawasaki, 1:41,566
12. Markus Reiterberger, BMW, 1:41,578
13. Eugene Laverty, Aprilia, 1:41,886
14. Jordi Torres, BMW, 1:42,516
* mit Qualifyer-Reifen

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