Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Honda ist ratlos, Stefan Bradl auf verlorenem Posten

Von Ivo Schützbach
Donington Park wurde für Honda zu einer Katastrophe

Donington Park wurde für Honda zu einer Katastrophe

Fast eine Minute Rückstand auf Sieger Jonathan Rea und eine nicht konkurrenzfähige Honda Fireblade: Der elfte Platz im zweiten Rennen der Superbike-WM in Donington Park ist sehr geschmeichelt.

Acht Fahrer mussten stürzen oder ausfallen, damit Stefan Bradl in Donington auf Rang 11 kam – mit 59,459 Sekunden Rückstand auf Weltmeister Jonathan Rea und seine Kawasaki ZX-10RR. So verloren wie an diesem Wochenende war Honda mit der neuen Fireblade seit der Einführung letzten Februar noch nie.

An der ersten Motorausbaustufe bemängelten die Fahrer zu geringe Leistung. Die neue Spezifikation 17.1 hat laut Prüfstand deutlich mehr Power, diese lässt sich aber nicht einsetzen. «Was ich am Gasgriff mache ist etwa komplett anderes als das, was am Hinterrad ankommt», kritisiert Bradl.

Der Bayer hatte es nach dem zweiten Rennen am Sonntagnachmittag eilig, er musste nach Birmingham, um den 18-Uhr-Flug nach Hause zu erwischen. Für SPEEDWEEK.com nahm er sich trotzdem Zeit.

«In der ersten Kurve wurde Krummenacher von De Angelis berührt, ich habe fast Krummis Motorrad überfahren», schilderte Bradl, der von Startplatz 17 kam. «Dann war ich Letzter und hatte ähnliche Probleme wie am Samstag. Wir haben die Schwingenlänge um 14 Millimeter reduziert, das hat mir bei den Richtungswechseln etwas geholfen. Wir sind mit dem Motormanagement aber so weit weg – die Traktionskontrolle war ein Riesendesaster. Was soll ich sagen? Wir verstehen das alles nicht. Ich schaue meinen Jungs in die Gesichter, die wissen selber nicht was los ist. Wenn sie am Motor die Leistungsentfaltung verändern, wissen sie nicht wo hinten und vorne ist.»

Bitter: Nur die Hinterbänkler-Teams Grillini und Guandalini waren noch langsamer als Honda, zeitweise verlor Bradl pro Runde fast drei Sekunden.

«Dass wir für den Misano-Test kommende Woche einen Testfahrer haben, ist nicht schlecht», meinte der 27-Jährige. «Ich weiß aber auch nicht, wie gut er ist und was er ausrichten kann. Aber wir brauchen ihn dringend, damit er verschiedene Sachen aussortiert. Was wir da grade machen... Wir haben uns schon für den Portimão-Test so viel vorgenommen. Wenn jetzt wieder nichts dabei herauskommt, dann muss ich einige Sachen hinterfragen. Die Leute im Team sind sicher motiviert, ich sehe ja, dass sie auch wollen. Aber uns fehlen momentan die Sachen, womit wir es anstellen sollen. Da ist grob was faul am ganzen System, weil so viele Komponenten gegeneinander arbeiten.»

«Wir arbeiten eng mit Motorenpartner Cosworth zusammen», versicherte Pieter Breddels, der Technische Manager von Red Bull Honda. «Unsere jetzigen Probleme lassen sich nicht auf dem Prüfstand lösen. Da schaut alles ordentlich aus. Wenn wir aber auf die Rennstrecke kommen, ist alles ganz anders.»

In der Weltmeisterschaft liegt Bradl mit 48 Punkten auf Rang 12, zum vor ihm platzierten Roman Ramos (GoEleven Kawasaki) fehlen neun Punkte.

In der Herstellwertung ist Honda unter sieben Herstellern – Letzter.

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