Jonathan Rea (1./Kawasaki): Warum er so dominiert
Jonathan Rea fuhr den Sieg im Handstreich ein
Der Sieg von Jonathan Rea im ersten Lauf kam nun wahrlich nicht überraschend, zu dominant war der Kawasaki-Star und WM-Leader zuvor in den Trainings und der Superpole. Doch wie er seine Gegner im Rennen vorführte, war dann doch etwas unerwartet.
Vor allem bei seiner Rundenzeit von 1:43,608 min mit stehenden Start, 2,2 sec schneller als der Rest, rieben sich die Beobachter die Augen. «Ich konnte das selbst kaum glauben», versicherte der Brite im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ich hatte den Start sogar etwas verschlafen und machte einen kleinen Wheelie und hatte Sorge, dass ich in der ersten Kurve Probleme bekommen würde. Irgendwie habe ich es dann aber noch geschafft, meine Position zu verteidigen.»
Auch in den folgenden Runden fuhr Rea die schnellsten Zeiten und führte zeitweise um über sieben Sekunden. «Wenn das Bike Grip hat, fährt es wie auf Schienen», erklärte der Kawasaki-Star seine Überlegenheit. «Als die Haftung etwas schlechter wurde, konnte ich das durch meinen Fahrstil wieder etwas ausgleichen. Aber es war ein Risiko, weil Pirelli den neuen Reifen erst am Sonntag auslieferte, obwohl wir die Rennabstimmung schon am Freitag erarbeitet hatten. Für den zweiten Lauf müssen wir die Abstimmung etwas ändern. Der Reifen war zwar noch ok, aber der Charakter vom Bike hatte sich komplett verändert.»
Rea war sich bereits nach der Superpole bewusst, dass er im Rennen leichtes Spiel haben würde. «Chaz hatte leider Pech und war gestürzt, dadurch musste er aus der dritten Reihe starten – das ist eher meine Stärke», weiß Rea. «So konnte ich gleich am Anfang einen Abstand herausfahren. Ich wusste, dass er irgendwann hinter mir auftauchen würde. Das war aber erst nach drei oder vier Runden der Fall und da führte ich schon deutlich. Ich habe nicht nachgelassen und erst in der letzten Runde langsamer angehen lassen. Es war gar nicht so leicht, die Konzentration hoch zu halten. Wenn man so komfortabel führt, macht man leicht einen Fehler.»
Nach seinem Doppelsieg 2015 (im letzten Jahr fand in Portimão kein Superbike-Lauf statt) und dem Triumph 2014 im zweiten Lauf mit Honda, gewann der 30-Jährige auf der portugiesischen Rennstrecke nun bereits vier Rennen in Folge. «Portimão ist eine Fahrerstrecke, hier hat niemand ein perfektes Bike. Aber ich fühle mich hier so gut wir sonst nur in Assen. Auch mit meinem früheren Team war ich in Portimão nicht so schlecht», meinte Rea abschließend.