MotoGP: Für Marc Marquez endet eine Ära

Ducati-Motorschaden: Marco Melandri verliert den Sieg

Von Ivo Schützbach
Marco Melandri war nach dem Ausfall schwer geknickt

Marco Melandri war nach dem Ausfall schwer geknickt

Bis vier Runden vor Schluss führte Ducati-Werksfahrer Marco Melandri das erste Rennen der Superbike-WM in Jerez an – dann streikte der Motor seiner 1199 Panigale R.

In Misano triumphierte Marco Melandri vor seinen heimischen Fans, in Jerez war er auf dem besten Weg, seinen 21. Sieg in der Superbike-WM einzufahren. «Bis zur 15. Runde war das mein bestes Rennen der Saison, dann wurde es zum schlechtesten», schilderte der Mann aus Ravenna. «Beim Anbremsen auf Kurve 1 ging der Motor aus – eine Schande. Es ist etwas mit dem Motor, ein mechanisches Problem. Das war ein neuer Motor, wir blickten sehr positiv auf diese zwei Rennen. Aber das Glück ist nicht auf unserer Seite. Für das zweite Rennen werden wir den Motor wechseln.»

Als Melandri in der siebten Runde die Führung übernahm, hielt er Weltmeister Jonathan Rea auf Sicherheitsabstand. «Der neue Asphalt in Jerez ist sehr eben, das kommt mir entgegen», erklärte der Ducati-Star SPEEDWEEK.com seine Stärke. «Auf welligen Strecken ist unser Bike nicht stabil genug, hier liegt es gut. Wenn wir uns auf Stabilität auf der Geraden bemühen müssen, verlieren wir an Kurvenspeed. Man muss aber auch sehen, dass ich jedes Rennen dazu lerne. Nächstes Jahr werde ich auf einigen Strecken schneller sein.»

Rea ist der Meinung, dass er noch zu Melandri hätte aufschließen und ihm einen harten Kampf liefern können. Siehst du das auch so? «Ich pushte, fuhr aber meinen Speed. Das hätte ich noch einige Runden durchgehalten, ich machte auch keine Fehler. Johnny hätte es schwer gehabt, mich einzuholen.»

Mit dieser Nullrunde hat Melandri nun 66 Punkte Rückstand auf WM-Rang 3, Teamkollege Chaz Davies. Bei nur noch 75 zu holenden Punkten, hat der 35-Jährige nur noch rechnerische Chancen auf eine WM-Medaille.

Was genau seinen Ausfall verursachte, hat Ducati noch nicht herausgefunden, wie Superbike-Projektleiter Ernesto Marinelli erzählte: «Auf den ersten Blick fehlt dem Bike nichts. Aber das Hinterrad blockierte, also zog Marco die Kupplung und rollte aus. Wir zerlegen jetzt alles und schauen uns die Daten an. Beim ersten Blick in die Daten ist uns nichts aufgefallen, da passt alles. Wir werden auf Nummer sicher gehen und den Motor wechseln.»

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