Gewaltige Steigerung von Suzuki: Kampf gegen Honda
Dominic Schmitter in Jerez
Den Freitag beendete Dominic Schmitter mit 5 sec Rückstand auf den Schnellsten, das komplette erste Training hat er wegen Problemen mit der Spritzufuhr an seiner Suzuki GSX-R1000R verpasst. Jedem im Team HPC-Power Suzuki war klar, dass der WM-Einstand mit neuem Bike, ohne Testfahrten und mit überwiegend IDM-Technik hartes Brot wird.
Die Techniktruppe um Frank Krekeler leistete für Samstag hervorragende Arbeit, Schmitter fuhr ein beherztes Rennen und rang sogar HRC-Testfahrer Takumi Takahashi nieder. Als der Japaner stürzte, lag er hinter dem Rheinthaler. Selbst der zweite Honda-Pilot Davide Giugliano fuhr nur wenige Sekunden vor Schmitter, als dieser wegen erneutem Spritmangel zwei Runden nach Rennmitte ausfiel.
«Wir wussten, dass es so kommen wird», gab Schmitter gegenüber SPEEDWEEK.com zu. «Das Benzin schwappt im Tank beim Beschleunigen zu sehr nach hinten, durch das bekommt die Benzinpumpe nicht genügend Sprit. Das ist ein Konstruktionsfehler des Tanks, ganz einfach.»
Der Tank ist neben der Verkleidung und dem Heck eines der wenigen Teile, die HPC-Power für den kurzfristigen WM-Einsatz anfertigen, aber nie testen konnte. Für das zweite Rennen sollte das Problem behoben sein, der Tank wird umgeschweißt.
Welch’ gute Arbeit das Team HPC-Power und Schmitter geleistet haben, zeigt die Liste mit den schnellsten Rennrunden. Ducati-Werksfahrer Marco Melandri fuhr in 1:40,938 min Rundenrekord, Domi gelang 1:43,499 min. «2,6 sec Rückstand mit einem Serienbike», grinste der Schweizer, der 0,181 sec schneller fuhr als Takahashi in seiner besten Runde. Zum etablierten Giugliano fehlt ihm nur eine halbe Sekunde. «Dafür, dass bei unserem Motorrad fast alles Standard ist, läuft es sehr gut, das ist Wahnsinn. Wäre das erste Training normal gelaufen, dann wäre ich schon im zweiten Training 1:44 min gefahren und im Rennen vielleicht 1:42 min hoch. Aber das war eben so, das müssen wir hinnehmen.»