MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Kopfschütteln bei Johnny Rea: «Das ist nicht normal»

Von Ivo Schützbach
Jonathan Rea gewann 61,5 Prozent aller Rennen 2017

Jonathan Rea gewann 61,5 Prozent aller Rennen 2017

Jonathan Rea ist auf dem besten Weg, der beste Superbike-Fahrer aller Zeiten zu werden. Der Nordire bricht Rekord um Rekord, auch im zweiten Rennen in Katar war der Kawasaki-Star unschlagbar.

Weltmeister Jonathan Rea sorgte in der Saison 2017 für zwei Meilensteine in der Superbike-Klasse: Er eroberte als erster Fahrer drei Titel in Folge, nach seinem zweiten Sieg in Katar ist er auch der Pilot mit den meisten Punkten in einer Saison. Mit 556 Punkten hat er vier mehr auf dem Konto als der bisherige Rekordhalter Colin Edwards (Honda). Die Punkte lassen sich vergleichen, 2002 bestand der Kalender ebenfalls aus 13 Events.

Mit nun 54 Siegen hat er zwei mehr als Troy Bayliss, zum Rekord von Carl Fogarty fehlen nur noch fünf. Bereits nach den ersten drei Events der Saison 2018 könnte Rea auch diesen Rekord innehaben.

Mit inzwischen 906 Führungsrunden haben nur Tom Sykes (968) und Noriyuki Haga (1050) mehr auf dem Konto.

Und ganz nebenbei ist Rea mit 16 Siegen in der Saison 2017 der Zweitbeste aller Zeiten, nur Doug Polen war 1991 mit 17 Siegen erfolgreicher.

«Der Punkterekord ist schön, drei Titel in Folge auch, und 16 Siege in einem Jahr – das sind über 50 Prozent, das ist nicht normal», meinte Rea im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Der Punkterekord ist ein netter Bonus, aber die 16 Siege sind mir mehr wert. Mir fehlen echt die Worte. Es fühlt sich für mich schon normal an, dass ich gewinne – das jagt mir Angst ein. Momentan ist meine Zeit, ich genieße den Augenblick. Nächstes Jahr kann leicht jemand anders in meiner Position sein, deshalb müssen wir dieses unglaubliche Jahr entsprechend feiern.»

Kannst du dich noch an die Zeiten erinnern, als du nicht so erfolgreich warst? «Natürlich», bemerkte der Nordire. «Deshalb weiß ich jeden Sieg zu schätzen und feiere ihn entsprechend. Ich weiß wie schwierig es ist, wenn es nicht läuft. Ich bin Kawasaki ausgesprochen dankbar, dass sie mir diese Möglichkeit geben. Dass ich eines der besten Motorräder der Welt fahren darf, dass ich in einem so gut unterstützten Team mit großartiger Infrastruktur bin. Hier kann ich meinen Job bestmöglich ausüben. Ich bin nicht naiv und glaube, dass ich das alles auch alleine schaffen könnte. Es ist eine Teamleistung.»

Gleichzeitig hätte Kawasaki ohne dich weder die WM 2015, noch die 2017 gewonnen. «Klar, es braucht beide», weiß Rea. «Es ist schön, dass ich der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte von Kawasaki bin. Ich habe ihnen geholfen das Motorrad zu entwickeln, darauf bin ich sehr stolz.»

Und das zu einem Level, dass die Konkurrenz nur staunen kann. In Runde 4 übernahm der Weltmeister die Führung, nach 17 Runden und 91,46 Kilometern lag er 1,961 sec vor Chaz Davies (Aruba.it Ducati) und 4,185 sec vor Alex Lowes (Pata Yamaha).

Lediglich in zwei (!) von 26 WM-Läufen 2017 stand Rea nicht auf dem Podium: In Donington Park explodierte sein Hinterreifen und er stürzte. In Magny-Cours brach nach einer unverschuldeten Kollision eine Fußraste ab und er musste aufgeben.

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