Marco Melandri ratlos: Warum wackelt seine Ducati so?
Marco Melandri konnte seine Ducati in Katar kaum bändigen
Im ersten Rennen am Freitagabend eroberte Marco Melandri zwar den dritten Rang, doch diesen hat er dem vor ihm gestürzten Alex Lowes (Pata Yamaha) zu verdanken. Außerdem gaben dem Italiener die über 10 sec Rückstand auf Sieger Jonathan Rea (Kawasaki) zu denken.
Im zweiten Rennen kam es noch schlimmer: Der Ducati-Werksfahrer endete auf dem sechsten Platz, dieses Mal 14,6 sec hinter Rea. Ohne den Sturz des drittplatzierten Tom Sykes (Kawasaki) wäre es nur Rang 7 geworden.
«Ich hatte das ganze Wochenende Schwierigkeiten – kein Grip», klagte Melandri. «Nicht mal mit dem Qualifyer-Reifen, null Grip. In maximaler Schräglage konnte ich nicht lenken, das Motorrad schob immer nach außen. Das Rennen am Samstag war noch schlimmer als das am Freitag. Wir schlugen im Warm-up und im zweiten Rennen einen anderen Weg ein mit der Abstimmung – und es wurde noch schlimmer. Ich hatte nicht nur keinen Grip, das Bike war auch noch nervöser.»
Zahlreiche Beobachter wundern sich, wie sehr Melandris Panigale auf den Geraden unter Volllast schlingert. «Es war so schlimm, ich hatte keine Zeit zu atmen», schilderte der Mann aus Ravenna SPEEDWEEK.com. «Normal kannst du zwischen den Kurven durchatmen, aber das Motorrad schaukelte sich die ganze Zeit auf. Ich konnte kaum bremsen. Unter solchen Umständen kannst du nicht weich und schnell fahren. Wir müssen dieses Problem lösen, sonst wird es schwierig, dass ich mich in der Meisterschaft verbessere.»
Melandri schloss die Superbike-WM 2017 hinter Rea, Davies und Sykes als Gesamtvierter ab, in der Hälfte der 26 Läufe stand er auf dem Podium und gewann sein Heimrennen in Misano.
«Ich bin leichter und kleiner als die anderen Ducati-Piloten», grübelte Melandri. «Wenn ich mehr Gewicht aufs Hinterrad packe, dann wird das Motorrad vorne zu leicht. Ich weiß nicht, was wir noch probieren sollen, wir haben schon alles versucht. Während des Winters muss eine große Änderung her. Die ersten drei Events des Jahres war es nicht schlecht, ab Assen wurde es schlimmer.»