Tiefschlag für Red Bull Honda: Rennstart abgesagt
Die Honda ist in Assen verwaist
Assen ist das Heimrennen von Ten Kate Racing, dem Team hinter Red Bull Honda. Zu keinem anderen Rennen kommen so viele Gäste – alle Sponsoren, Freunde und die Familien sind da. Und ausgerechnet hier erwischte es das Team schlimmst möglich.
Bei Testfahrten in Assen überzeugte Leon Camier vor wenigen Wochen mit schnellen Zeiten, der Engländer war zuversichtlich, dass er auf dem «TT Circuit» den ersten Podestplatz für die neue Firebalde erobern würde. Doch dann kam der Sturz in Aragón am letzten Sonntag, bei dem er sich drei Rippen brach und nun für mehrere Wochen ausfällt.
Weil die Rennen in Aragón und Assen an aufeinanderfolgenden Wochenenden sind, konnte Honda keinen konkurrenzfähigen Ersatz für Camier aufbieten und trat alleine mit Jake Gagne an.
Der Kalifornier hatte im zweiten freien Training am Freitag einen atemraubenden Highsider: Er war mit 220 km/h aufs Gras gekommen, gab dort unbedacht Gas und wurde bei seiner Rückkehr auf den Asphalt aus dem Sattel seiner Honda katapultiert.
Um sich bestmöglich von seinen vielen Prellungen erholen zu können, verzichtete Gagne auf das dritte Training am Freitag.
Im vierten Training am Samstagmorgen versuchte er es zwar, fuhr aber nur zwei Runden und verlor über 9 sec auf die Spitze. Zur Superpole trat er nicht an und verzichtete auch auf das erste Rennen am Samstag.
Vernünftigerweise tritt Gagne auch zum zweiten Lauf am Sonntagnachmittag (Start 13 Uhr) nicht an. Er hätte vom letzten Startplatz losdüsen müssen, mit seinen Ganzkörpergliederschmerzen kann er sich kaum bewegen, geschweige denn schnelle Rundenzeiten fahren.
«Für uns ist das der schlimmst mögliche Fall für das Wochenende», meinte Teammanager Kervin Bos zur Tatsache, dass wir am Sonntag keine Red Bull Honda im Rennen sehen werden.
Einziger verbliebener Honda-Pilot ist Patrick Jacobsen aus dem deutschen Triple-M-Team. Der New Yorker eroberte im ersten Rennen als 14. zwei WM-Punkte.