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Yamaha-Sieg: Van der Mark beendet das Trauerspiel

Von Ivo Schützbach
Michael van der Mark sorgte für viel Jubel

Michael van der Mark sorgte für viel Jubel

Von 2012 bis 2015 verzichtete Yamaha auf die Superbike-WM, seit 2016 ist die neue R1 im Einsatz. Nach zweieinhalb Jahren Entwicklung brachte Michael van der Mark in Donington Park die langersehnte Erlösung.

Lange habe ich im Media Center nicht mehr so viel Applaus gehört, wie bei der Zielstrichüberquerung von Michael van der Mark heute. Seit Oktober 2011 gewann Yamaha kein Rennen mehr in der Superbike-WM. Damals triumphierte Marco Melandri in Portimao, anschließend stieg der japanische Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo aus.

Yamaha kehrte erst 2016 mit der neuen R1 werksseitig zurück und war zuvor vier Jahre lang nicht dabei. Mit Alex Lowes und Michael van der Mark haben sie zwei schnelle Fahrer, aber keiner von ihnen konnte einen Sieg vorweisen.

Bis heute! Michael van der Mark kämpfte in Donington Park die dominanten Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea und Tom Sykes in einer Art nieder, dass es eine Freude war. Applaus Applaus.

Der Supersport-Weltmeister von 2014 gewann das erste Rennen mit der neuen R1, das erste Rennen für Yamaha seit über sechseinhalb Jahren, sein erstes Rennen in der Superbike-WM (nach 14 Podestplätzen!) und sorgte zugleich für den ersten Sieg eines Niederländers in dieser Meisterschaft.

Ohne Übertreibung hat Michael van der Mark am 26. Mai 2018 Geschichte geschrieben.

«Ich muss euch eine lustige Geschichte erzählen», begann der 25-Jährige in kleiner Journalistenrunde. «Heute Morgen bekam ich von Facebook die Erinnerung, dass ich vor vier Jahren mein zweites Supersport-Rennen gewann. Ich machte einen Screenshot und schickte diesen zu meinem Crew-Chief. Und schaut, wo ich jetzt stehe. Ich wusste… – am Freitag war ich recht schnell, die Superpole war okay, ich war nicht weit weg mit Startplatz 6. Mein Start war ordentlich, ich fand den Weg nach vorne. Als ich hinter Tom und Jonathan lag, beschloss ich hinter ihnen zu bleiben. Sie haben immer eine gute Pace, ich wollte mit ihnen dem Rest des Felds davonfahren. Dann begannen die beiden zu kämpfen und wir verloren Zeit. Als Tom immer größere Probleme bekam und sein Hinterreifen in jeder Kurve rauchte, dachte ich mir, dass es an der Zeit ist ihn zu überholen. Als ich an Johnny vorbei war, nahm ich überrascht zur Kenntnis, dass ich bereits in der Runde darauf eine ordentliche Lücke herausgefahren hatte. Ich pushte hart, vielleicht zu hart – ich hatte noch acht Runden vor mir. Ich wusste, dass die zwei immer stark sind. Ich versuchte ruhig zu bleiben, das funktionierte aber nicht wirklich. Die letzten Runden kam mir Johnny immer näher. In der letzten Kurve steht ein Großbildschirm, auf ihm konnte ich sehen, dass der Abstand ähnlich blieb. Ich wusste, wenn ich die letzten drei Runden normal abspule, würde er mich nicht mehr kriegen. Dann bin ich in der Bergabpassage fast gestürzt…»

«Mein erster Sieg seit vier Jahren, ich bin glücklich», grinste van der Mark. «Ich bin auch glücklich für Yamaha, das Projekt läuft jetzt seit drei Jahren. In dieser Zeit eroberten wir einige Podestplätze, manche mit Glück, andere hochverdient. Heute haben wir bewiesen, dass wenn das Motorrad besser ist, wir um Siege kämpfen können. Wir sind noch nicht am Ziel. Aber wenn wir auf 95 Prozent sind, liegen Siege in Reichweite.»

Als Sieger von Lauf 1 muss van der Mark das zweite Rennen aus der dritten Reihe von Startplatz 9 in Angriff nehmen. «Ich werde mich darüber nicht so sehr beschweren, wie ein anderer Fahrer», schmunzelte der Yamaha-Pilot. «Das wird schwierig, in Donington ist überholen schwer. Vor allem im ersten Teil des Rennens braucht man etwas Glück. Hoffentlich sind die Jungs vorne nicht schon weg, bis wir dort ankommen.»

Mit seinen 25 Punkten aus Rennen 1 hält der Mann aus Gouda jetzt bei 138. Zum WM-Dritten Tom Sykes fehlen ihm 15 Punkte, zu Leader Jonathan Rea 91.

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