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Leon Camier (Honda): Elektronik besser als bei MV

Von Ivo Schützbach
Leon Camier (Red Bull Honda)

Leon Camier (Red Bull Honda)

Dass Red Bull Honda bei der Superbike-WM in Donington Park nicht über Rang 8 hinauskam, lag in erster Linie am Gesundheitszustand von Leon Camier. Positiv: Der Engländer ist mit den Elektronik-Entwicklungen zufrieden.

2017, im ersten Jahr der neuen Honda CBR1000RR Fireblade SP2, bemängelten die damaligen Piloten Nicky Hayden und Stefan Bradl permanent die Arbeitsweise der Cosworth-Elektronik.

Nach den beiden Überseerennen zu Beginn der Saison 2018 stellte das Team Red Bull Honda mit Leon Camier und Jake Gagne auf die Elektronik von Magneti Marelli um, mit der auch Ducati, Kawasaki, MV Agusta und Yamaha unterwegs sind. Das Honda-Satelliten-Team Triple startet mit Patrick Jacobsen schon das ganze Jahr mit Magneti Marelli.

«Für uns ist die Elektronik immer noch neu», unterstrich Chris Pike, Verantwortlicher von Honda Motor Europe für die Superbike-WM, im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Wir haben das Glück, dass Triple-M das Marelli-System entwickeln konnte, bevor wir genügend Teile hatten, um es auch in den Red-Bull-Bikes einzusetzen. Wir mussten mit Marelli keinen Schritt zurück machen. Marelli war von Beginn an so gut, wie die Cosworth-Elektronik am Ende. Jetzt geht es um Nuancen, um das Beste aus dem Marelli-System zu holen.»

Leon Camier kannte die Elektronik von Magneti Marelli bestens aus seinen drei Jahren mit MV Agusta. Ist die in der Fireblade jetzt auf diesem Level? «Ja, wahrscheinlich ist sie sogar besser», antwortete der Engländer. «Wir haben letztes Wochenende viel Zeit vor dem Computer verbracht und uns mit jedem Detail befasst. Bei der Traktionskontrolle gibt es noch Raum für Verbesserungen, allgemein gesprochen arbeitet die Elektronik aber gut. Je detaillierter meine Aussagen sind, desto genauer wissen meine Elektronik-Ingenieure, wie ich es haben möchte. Das wird mir auch in Brünn helfen. Dort werden wir deswegen nicht auf einem höheren Level beginnen, aber wir können die Arbeitsweise schneller verbessern. Das diffizile mit der Traktionskontrolle ist, dass sie im richtige Moment eingreift und die Leistung nicht zu stark reguliert. Um das richtig hinzubekommen, musst du für die Techniker unendlich viele Runden abspulen.»

Im Gegensatz zu den meisten Topteams fehlte Red Bull Honda beim Brünn-Test, weil Camier seine Rippenbrüchen von Aragón auskurieren musste. Lediglich Triple-M war mit Jacobsen vor Ort. «Vielleicht hilft uns das etwas mit der Übersetzung und der Elektronik», meinte Camier. «Wir haben letztes Wochenende intensiv mit der Elektronik gearbeitet und gute Fortschritte erzielt. Woran es uns jetzt noch mangelt, ist Motorleistung. Wir brauchen eine Motorausbaustufe. Wie viel uns diese helfen wird, kann ich aber nicht sagen. Ich habe in Donington Sykes auf der Strecke gesehen, seine Kawasaki beschleunigt extrem gut, sie hat so viel Zug aus den Kurven hinaus. Daran mangelt es uns.»

Der nächste SBK-Event in Brünn ist vom 8. bis 10. Juni.

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