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Der Fluch hat ein Ende: Eugene Laverty erlöst Aprilia

Von Ivo Schützbach und Gordon Ritchie
Eugene Laverty wurde in den USA starker Dritter

Eugene Laverty wurde in den USA starker Dritter

Im zweiten Rennen der Superbike-WM in Laguna Seca sahen wir zum ersten Mal seit Mitte September 2016 wieder einen Aprilia-Fahrer auf dem Podium. Eugene Laverty erklärte, wie das möglich wurde.

Das war ein Podestplatz mit Ankündigung. Als Vierter von Lauf 1 durfte Milwaukee-Ass Eugene Laverty das zweite Rennen in Laguna Seca am Sonntag von Pole in Angriff nehmen. Die ersten sieben Runden führte der Nordire das Feld an, dann musste er sich erst Jonathan Rea (Kawasaki) und in der 16. von 25 Runden auch Chaz Davies (Ducati) beugen.

Als Dritter sorgte Laverty für den ersten Podestplatz von Aprilia seit Rang 2 von Alex De Angelis Mitte September 2016 im verregneten zweiten Lausitzring-Rennen. Im Trockenen sahen wir zuletzt beim Saisonfinale 2015 in Katar Aprilia-Fahrer auf dem Podium, damals gewann Jordi Torres das erste und Leon Haslam das zweite Rennen.

Die Durststrecke von Laverty ist noch länger als die des Herstellers aus Noale. 2013 fuhr er als Vizeweltmeister mit der Aprilia RSV4 19 Mal aufs Podest, neunmal als Sieger. In der Saison darauf startete er für Crescent Suzuki, gewann den Saisonauftakt in Australien und wurde in Malaysia Dritter. Das war sein letzter Podestplatz: Am 8. Juni 2014 in Rennen 1 in Sepang – vor über vier Jahren.

2015 und 2016 fuhr der 32-Jährige auf unterlegenem Material in der MotoGP-WM, 2017 kehrte er zu den Superbikes und Aprilia zurück.

«Unsere wichtigste Verbesserung der letzten Wochen ist, dass wir mehr Grip am Hinterrad fanden», erklärte der 13-fache Laufsieger nach Platz 4 am Samstag. «Wir haben gefunden, nach was wir suchten. Mich ärgert nur, dass das eineinhalb Jahre gedauert hat. Wir bekamen keine neuen Teile, es war eine simple Kleinigkeit bei der Abstimmung. Es stellte sich heraus, dass wir den Hinterreifen nicht kaputt machten, sondern ihn nach ein paar Runden nicht mehr zum Arbeiten brachten. Wir mussten uns nur anschauen, weshalb das Motorrad 2013 funktionierte.»

Was genau war es? «Es ist so eine Kleinigkeit, ich will es dir nicht sagen», so Laverty. «Es ist geradezu lächerlich.»

Aber es funktioniert, wie Rang 3 im zweiten Rennen beweist.

«Der Schlüssel zum Erfolg war, dass ich von Pole-Position starten durfte», gab Laverty im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Mit dem Motorrad kann man nicht gut überholen. Am Samstag habe ich sieben Runden gebraucht, um Sykes zu überholen, mich überholen sie in einer Runde. Das ist die Schwäche des Motorrads, sie geht auf die Regeländerungen in den letzten Jahren zurück.»

Für Milwaukee Aprilia ist dieser Podestplatz unvorstellbar wichtig. Teamchef Shaun Muir denkt seit Monaten darüber nach, für 2019 von Aprilia zu Ducati oder BMW zu wechseln. Verwirklicht der Engländer diesen Plan, verschwindet Aprilia aus der Superbike-WM.

Für Laverty kommt der Podestplatz ebenfalls zur richtigen Zeit, er verhandelt für kommende Saison mit den Werksteams von Ducati, Kawasaki und Yamaha. Mit Anfang 30 kann er sich keine weiteren Jahre auf nicht siegfähigem Material leisten.

«Nie in meiner Karriere hatte ich eine so lange Zeit ohne Podestplätze», schilderte der Schnurrbartträger. «Normalerweise komme ich und gewinne. In der Supersport-WM gewann ich mein zweites Rennen als Fixstarter. In der Superbike-WM holte ich im vierten Event in Monza einen Doppelsieg. Jetzt war ich eineinhalb Jahre nahe dran, als säße mir der Schalk im Nacken. Das Problem der Aprilia ist, dass sie sich schlecht abbremsen lässt und sie sehr behäbig ist. Alle Teile im Motor sind so schwer – mir kommt es vor, als würde das Motorrad das Doppelte wie die anderen Maschinen wiegen, als lenkte ich einen Truck. Wenn ich Grip habe, kann ich kämpfen. Sobald er weg ist, bin ich verloren.»

Laverty verbesserte sich mit den 29 Punkten in den USA auf Gesamtrang 9, er hat jetzt 89 auf dem Konto. Zu Toprak Razgatlioglu (Kawasaki Puccetti) vor ihm fehlen nur zwei Punkte.

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