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Was plant Kawasaki? Leon Haslam will ein Werksbike

Von Ivo Schützbach
Leon Haslam arbeitet an seiner WM-Rückkehr

Leon Haslam arbeitet an seiner WM-Rückkehr

Trotz bereits 35 Jahren kann sich Leon Haslam vorstellen, in die Superbike-WM zurückzukehren. SPEEDWEEK.com verriet der Engländer, dass er mit dem Werksteam von Kawasaki verhandelt.

Am 11. Juni 2018 verlängerten Kawasaki und Weltmeister Jonathan Rea den gemeinsamen Vertrag bis Ende der Saison 2020. Dem Vernehmen nach wurde auch Tom Sykes ein Angebot unterbreitet. Aber der Ex-Weltmeister ist mit der Entwicklungsrichtung der ZX-10RR schon länger nicht mehr einverstanden, außerdem haben sich Sykes und Rea gründlich satt, die gegenseitige Abneigung tritt seit dem Zusammenstoß in Brünn wieder offen hervor.

Wie gut die Offerte von Kawasaki an Sykes ist, will keine Seite kommentieren. Eventuell erfolgte sie auch nur aus Höflichkeit und Respekt vor den Verdiensten und Erfolgen des 32-Jährigen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Hersteller einen Fahrer mit einem schlechten Angebot loswerden möchte.

Für den Platz neben Jonathan Rea steht die versammelte Weltelite Schlange. Chaz Davies, Marco Melandri, Eugene Laverty und Michael van der Mark haben angeklopft, um nur die Besten zu nennen.

Davies und Melandri, weil sie sich nicht sicher sind, wie gut die Ducati V4 sein wird. Beide fürchten eine längere Entwicklungszeit, bis die neue Maschine titelfähig ist. Sie haben auch beide bei Yamaha angeklopft.

Van der Mark wird seit Wochen als Nachfolger von Sykes bei Yamaha gehandelt. Nach den jüngsten Erfolgen, Yamaha gewann in Donington Park und Brünn und war in Laguna Seca erneut auf dem Treppchen, überlegt der Niederländer aber auch, ob es nicht sinnvoller wäre diesen Weg weiter zu beschreiten, statt sich in die Höhle des Löwen Rea zu begeben.

Laverty braucht mit 32 Jahren eine siegfähige Maschine, wenn er im Herbst seiner Karriere noch mal etwas erreichen will.

Dasselbe gilt für den 35-jährigen Leon Haslam, der seit 2016 für Kawasaki die Britische Superbike-Meisterschaft bestreitet und sie auf den Plätzen 2 und 3 abschloss. Diese Saison führt er sie nach 8 von 26 Läufen überlegen an.

Haslam wurde schon letztes Jahr heftig vom Kawasaki-Team von Manuel Puccetti umworben, der Italiener hätte ihn weiterhin gerne als zweiten Fahrer. Der junge Türke Toprak Razgatlioglu ist für 2019 bei Puccetti gesetzt, eine zweite ZX-10RR kommt nur zum Einsatz, falls Haslam zusagt.

Puccetti hat schon dieses Jahr so gut wie identische Maschinen wie das Werksteam. «Ich kehre nur in die Superbike-WM zurück, wenn ich gewinnen kann», sagt Haslam, der 2005 auf Suzuki Vizeweltmeister wurde und in 217 Rennen 39 Mal aufs Podium fuhr. Der Engländer gewann fünfmal, stand dreimal auf Pole und fuhr sechsmal die schnellste Rennrunde.

Beeindruckend: Podestplätze holte er auf Ducati, Honda, Suzuki, BMW, Aprilia und Kawasaki! Zuletzt fuhr Haslam 2017 bei seinem Wildcard-Einsatz für Puccetti in Donington Park aufs Podium und wurde Zweiter.

Lieber als ein Platz bei Puccetti wäre ihm der im Werksteam neben Rea. «Ich habe noch nichts unterschrieben, aber alles ist möglich», bestätigte Haslam gegenüber SPEEDWEEK.com. «Für das Werksteam zu fahren, wäre ein Traum. Ich hoffe, dass ich noch diese Woche mehr weiß.»

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