Kein Hersteller, keine Fahrer: SMR hängt in der Luft
«Ob ich mit Aprilia weitermache, hängt ganz von deren Angebot ab», sagte Shaun Muir auf SPEEDWEEK.com am 12. Juli. «Ich habe ihnen in Misano im Detail geschildert was wir brauchen, sie versicherten mir, dass sie sehr bald mit einer Offerte auf mich zukommen. Ich sagte ihnen, dass sie mir einen Entwicklungsplan vorlegen und ein Budget gewähren sollen, und wir verlängern um ein Jahr.»
Stand heute hat Muir von Aprilia keine Antwort.
Somit ist weiterhin unklar, ob es mit Aprilia weitergeht, ob sein Team zu Ducati oder BMW wechselt – oder aus der Superbike-WM aussteigt.
So lange die Herstellerfrage nicht geklärt ist, kann Muir keine Fahrerverträge abschließen, kein Fahrer kauft die Katze im Sack.
Es zeichnet sich außerdem ab: Mit Ducati und deren neuer V4-Maschine hätte Shaun Muir Racing (SMR) auf dem Fahrermarkt die besten Chancen. Die großen Sponsoren bevorzugen aus Marketingsicht Ducati und BMW.
«Es lassen sich nur wenige Fahrer finden, welche die Aprilia fahren wollen», unterstreicht Muir, obwohl Laverty mit der RSV4 zuletzt zweimal aufs Podest brauste. «Bleibe ich bei Aprilia, bleibt dann Laverty bei mir? Gehe ich zu einem anderen Hersteller, kommt er mit? Ist dann Tom Sykes oder Jordi Torres verfügbar? Ich weiß es nicht. Ich muss in eine Situation kommen, in der ich Fahrer verpflichten kann.»
Laverty hat sich um den Platz im Kawasaki-Werksteam bemüht, an der Seite von Weltmeister Jonathan Rea wird 2019 aber Leon Haslam fahren. Im Ducati-Werksteam steht Laverty auch nicht oben auf der Wunschliste.
Vieles deutet daraufhin, dass der Nordire bei SMR bleibt – bevorzugt auf einer Ducati.
Würde Laverty auch weiterhin Aprilia fahren? «Schwierig», grübelte Muir. «Er wartet wie ich auf die Antworten von Aprilia, wie die zukünftigen Entwicklungen aussehen. Sobald ich Antworten auf alle meine Fragen habe, werde ich bei den Fahrern vorstellig.»
Muir hofft, das Aprilia-Angebot diese Woche zu erhalten, BMW will im Juli entscheiden, wie das Motorsport-Programm 2019 aussieht.
Und die neue Ducati-V4 wird erst im Januar fertig, «die Preise sollen ähnlich sein wie in dem Angebot, dass ich vor drei Jahren von ihnen bekam», so Muir.