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Ducati: Marco Melandri glaubt, die Gründe zu kennen

Von Ivo Schützbach
Marco Melandri ist unschlüssig

Marco Melandri ist unschlüssig

Ducati-Rennchef Gigi Dall’Igna macht es seinen Piloten Marco Melandri und Chaz Davies schwer: Sie sollen ihren Vertrag für die Superbike-WM 2019 verlängern, dürfen die neue V4-Maschine vorher aber nicht testen.

Die 1199 Panigale R entwickelt sich für Ducati zum Trauma. Als einziges Modell seit 1988 konnte das Bike ohne Mittelrahmen, der Motor dient als tragendes Element, in der Superbike-WM keinen Titel einfahren. Es dauerte zweieinhalb Jahre bis zum ersten Sieg, Yamaha brauchte mit der neuen R1 ebenso lange.

Kein Wunder, gehen Fahrer und Teams davon aus, dass die neue V4-Ducati 2019 nicht vom Fleck weg siegfähig sein wird. «Ich möchte ab dem ersten freien Training am Freitagmorgen auf Phillip Island 2019 ein siegfähiges Bike haben, wenn ich bei Ducati bleibe», unterstrich Chaz Davies, der ebenso wie Aruba-Teamkollege Marco Melandri seit Wochen mit Ducati über die Vertragsverlängerung verhandelt. «Für mich stellt sich nicht die Frage, ob sie es schaffen werden ein konkurrenzfähiges Motorrad zu bauen. Die Frage ist wann. Das ist meine große Sorge. Es ist normal, dass mit einem neuen Motorrad Schwierigkeiten auftreten.»

Problematisch für beide Piloten: Rennchef Gigi Dall’Igna will sie die neue 1000-ccm-V4-Maschine erst testen lassen, wenn die Verträge unterschrieben sind.

«Es wäre besser, wenn ich die Ducati fahren dürfte, bevor ich unterschreibe», hielt Melandri im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Wenn man weiß, ob das Motorrad zum Fahrstil passt, dann ist das gut für alle. Wenn es nicht passt, dann gibt es keinen Grund zusammen zu arbeiten. Ich glaube, dass die V4 ein großartiges Motorrad wird.»

Verstehst du, weshalb euch Dall’Igna diese Auflage macht? «Ich denke nicht darüber nach, sicher hat er seine Gründe. Dem Vernehmen nach wird das Motorrad erst gegen Ende Juli fertig. Im Moment ist das Motorrad ein Hybrid. Einige Teile sind von der Stockmaschine, die Verkleidung ist von der V2, auch der Tank. Ich vermute, sie wollen die Fahrer erst dann auf das Motorrad lassen, wenn es fertig ist. Sie arbeiten an der Kraftentfaltung und Elektronik, der Auspuff ist von der Serienversion. Im Hintergrund laufen viele Dinge. Ich glaube, das ist der Hauptgrund – nicht, ob wir unterschreiben oder nicht.»

Neben Ducati verhandelt Melandri auch mit Yamaha.

Viele im Fahrerlager sind überzeugt, dass du bei GRT eine Werks-Yamaha fahren wirst: Was ist an dieser Geschichte dran? «Ich hatte immer eine gute Beziehung zu Rennchef Andrea Dosoli. Manchmal treffen wir uns mit unseren Töchtern, dann reden wir aber nicht über Motorräder. Ich weiß nicht, was ich zu diesem Thema sagen darf.»

«Seit Brünn haben wir einige Fortschritte in den Verhandlungen gemacht», versicherte Melandri. «Alle warten darauf, dass Kawasaki den zweiten Fahrer bekanntgibt. Dann werden alle anderen Entscheidungen fallen.»

Entscheidet sich deine Zukunft in der Sommerpause, vor den nächsten Rennen in Portimao Mitte September? «Das hoffe ich.»

Bei Ducati rechnen alle fest damit, dass Chaz Davies seinen Vertrag nach fünf Jahren um weitere zwei verlängert. Sollte Melandri abwandern, stehen Piloten wie Tom Sykes, Eugene Laverty, Javier Fores oder Scott Redding parat. Junior Michael Ruben Rinaldi wird nach seinen sehr schwankenden Leistungen in dieser Saison, sein bestes Rennen zeigte er in Brünn als Sechster, kaum in Frage kommen.

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