Troy Bayliss nach starken Rennen: Bier, Pizza, Wein
Zu Zeiten von Corona sind die Racing-Fans auf Grund der zahlreichen Beschränkungen doppelt hungrig nach ihren Stars. Ducati Corse trägt diesem Umstand seit einigen Wochen Rechnung und bietet über Social-Media Live-Gespräche mit seinen Stars.
Die Aktion nennt sich «Ducati Corse Racing Talk» und wird abwechselnd von verschiedenen Moderatoren begleitet. Ausgestrahlt werden die Interviews auf Instagram bei Ducati Corse und auf dem YouTube-Kanal der italienischen Rennabteilung.
Zum Auftakt am 5. April waren die beiden Ducati-MotoGP-Werksfahrer Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci zu Gast. Auch MotoGP-Testfahrer Michele Pirro und Sportdirektor Paolo Ciabatti standen bereits Rede und Antwort. In der Folge waren die beiden Aruba-Superbike-Asse Chaz Davies und Scott Redding an der Reihe. Damals war Ex-Weltmeister Neil Hodgson als Fragesteller tätig.
Am Donnerstag stand bereits die vierte Episode auf dem Programm, dieses Mal sprach der italienischen Radio-Moderator und Motorrad-Fan DJ Ringo mit Troy Bayliss. Der Australier mit der Startnummer 21 war in seiner Karriere dreimal Superbike-Weltmeister und von 2003 bis 2005 MotoGP-Werksfahrer.
Fans aus der ganzen Welt stellten dem inzwischen 51-jährigen Bayliss Fragen, einige der besten Antworten haben wir in diesem ersten Teil zusammengetragen.
Troy, wie geht es dir?
Für mich hat sich nicht viel verändert, aber es sind verrückte Zeiten. Ich fühle mit den Menschen in Europa, bei euch ist die Situation viel ernster.
Fährt dir dein Sohn Oli bald um die Ohren?
Wir werden sehen. Im Moment können auch wir nicht viel unternehmen. Das einzig Gute ist, dass wir viel trainieren können. Wir fahren jeden Tag Fahrrad oder sind mit dem Kajak unterwegs. Es gibt keine Rennen, nichts. Die Lizenzen von allen Fahrern sind vorübergehend außer Kraft, wir müssen abwarten.
Zumindest bin ich gesund und momentan ziemlich fit, deshalb freue ich mich darauf, wenn es weitergeht. Ich will Motorradfahren und es auch mal auf Olis Maschine probieren. Er glaubt, dass er mich inzwischen schlagen kann. Wir fuhren seit einem Jahr nicht gegeneinander und er hat große Fortschritte erzielt.
2021 wird ein großartiges Jahr, dann werde ich auch wieder für die World Ducati Week nach Europa kommen.
Du magst die Zahl 21?
Klar. Weißt du eigentlich, warum ich mit dieser Nummer fahre? Als ich 2000 zu meinem ersten Superbike-WM-Rennen für das Ducati-Werksteam nach Sugo kam, fragte mich Davide Tardozzi, mit welcher Startnummer ich fahren würde. Ich sagte ihm, das wäre mir egal – also gab er mir die 21.
Du bist den Fans als einer der kampfstärksten Fahrer in Erinnerung geblieben. Gibt es Momente, an die du besonders gerne zurückdenkst?
Ich habe mich damals mit vielen Jungs auf der Strecke angelegt. Aber Sonntagabend gab es in der Ducati-Hospitality immer Bier und Pizza und Wein, anschließend gab es in den Motorhomes noch mehr Bier. Wir hatten immer eine gute Zeit miteinander.
Ich kann ehrlich keinen speziellen Zweikampf herauspicken, weil ich so viele großartige Rennen mit vielen Gegnern hatte.
Welche war deine Lieblings-Ducati?
Die 999 mochte ich sehr. Letztlich mochte ich sie aber alle: Die 996, 999 und die 1098 – mit ihnen habe ich Weltmeisterschaften gewonnen, das macht sie speziell für mich. Sie sind auch aus heutiger Sicht noch sehr schöne Motorräder. Ich bin jetzt alt, deswegen stehe ich auf alte Bikes, auf die Zweizylinder.