Tom Sykes: Wieso dieses Jahr für BMW schwieriger ist
Tom Sykes
Es war verblüffend, wie schnell BMW 2019 mit der damals neuen S1000RR in der Superbike-WM vorne mitmischte. Bereits im dritten Event in Aragon schaffte es Tom Sykes in die Top-5, zur Saisonhalbzeit sorgte er in Misano mit Rang 2 für den ersten Podestplatz. In Donington Park, Laguna Seca und Magny-Cours ließ der Engländer drei weitere Podestplätze folgen. In Donington sorgte er zudem für die erste Pole-Position mit diesem Motorrad und fuhr auch die schnellste Rennrunde.
Als Ende Februar in Australien die Weltmeisterschaft 2020 begann, sorgte Sykes für die zweite Pole. Danach folgten nur noch Enttäuschungen. Vor dem drittletzten Event in Barcelona am kommenden Wochenende ist der siebte Platz von Sykes in Portimao das beste Saisonergebnis von BMW.
«Wir haben noch nicht alle Zutaten, um die Leistungen zeigen zu können, die wir verdienen», sagte der Weltmeister von 2013 zu SPEEDWEEK.com. «In einigen Bereichen sind wir nicht am Ball. Wenn dieser Ball aber in unsere Hälfte rollt, dann sind wir bereit für das Spiel. Wir haben mit dem Chassis und der Elektronik so viele Fortschritte erzielt – sobald wir etwas mehr Motorleistung haben, sind wir bereit für die Rennen!»
Honda brachte für 2020 ein neues Motorrad, Yamaha ein Upgrade, Ducati und Kawasaki sind mit denselben Maschinen unterwegs. Weshalb ist diese Saison schwieriger für euch, als die letzte?
«In diesem Spiel steht keiner still», weiß Sykes. «Am Ende lässt sich Leistung durch nichts ersetzen, ich habe das schon ein paar Mal hervorgehoben. Wenn du dir anschaust, was wir in kurvigen Streckenabschnitten zeigen, dann leisten das Motorrad und ich sehr gute Arbeit. Diesen ganzen Vorteil verlieren wir aber auf der Geraden.»
Die Gegner haben auf dieses Jahr also einen größeren Schritt gemacht als BMW? «So habe ich das nicht gesagt», unterstrich der 34-fache Laufsieger. «Wir haben mit dem Chassis, der Elektronik und der gesamten Abstimmung einen massiven Schritt nach vorne gemacht. Trotzdem haben wir noch nicht das Potenzial, um regelmäßig aufs Podest zu fahren – weil es uns an Motorleistung fehlt. Alles, was ich heraushole, verlieren wir in der nächsten Beschleunigungsphase. Gut ist, dass das alle erkannt haben und hart daran arbeiten.»