Ducati bestätigt: Es wird Chaz Davies oder Rinaldi!
Chaz Davies (li.) mit Michael Rinaldi
Scott Redding hat mit Ducati einen Vertrag bis Ende 2021, der Engländer muss sich für nächste Saison keine Gedanken machen. Ganz anders Chaz Davies, der nach sieben Jahren mit dem Hersteller aus Bologna einigen Gesprächsbedarf hat.
Derzeit sind beide Seiten unzufrieden. Ducati, weil Davies seit der Einführung der Panigale V4R zur Saison 2019 erst einen Sieg und nur 14 Podestplätze erobert hat. Und der Waliser, weil ihm das Motorrad nicht so hingestellt wird, wie er sich das wünscht. «Sobald das der Fall ist, gewinne ich Rennen», sagt der dreifache Vizeweltmeister, der bereits 30 Siege auf dem Konto hat.» Auch gewisse Abläufe im Team hält er für verbesserungswürdig.
Seit einigen Wochen verhandeln Davies und Ducati über die Fortsetzung der Zusammenarbeit. Weil sich die Gespräche hinziehen, gibt es vor allem in Italien wilde Spekulationen. Immer wieder ist zu hören, Davies würde wegen seiner Gehaltsvorstellungen nicht unterschreiben. Wiederholt wurden 700.000 Euro als Jahressalär für 2019 sowie 2020 kolportiert. Für 2021 hat ihm Ducati dem Vernehmen nach 200.000 Euro angeboten.
Normalerweise redet Davies nicht über Verträge, gegenüber SPEEDWEEK.com will er aber einige Dinge klarstellen. «Ich fühle mich verantwortlich, dir die korrekten Informationen zu geben. Die Zahlen, die genannt werden, sind nicht richtig, sie sind nicht wahr. Ich habe noch nie einen solchen Betrag erhalten. Ducati hat mir ein Angebot unterbreitet, wir reden darüber. Sämtliche Punkte, wegen denen ich Druck ausübe, haben etwas mit Performance zu tun. Es geht nicht ums Geld. Mein Ziel ist, mit dem Team erfolgreicher zu werden, damit der Hersteller erfolgreicher wird. Das möchte ich erreichen.»
Neben Davies verhandelt Aruba Ducati auch mit Aragon-Überraschung Michael Ruben Rinaldi, dieses Jahr beim Team Go Eleven unter Vertrag. Der 24-Jährige hat im MotorLand mit den Rängen 1, 3 und 2 überzeugt und ist jetzt natürlich ein Thema im Werksteam.
Gleichzeitig weiß Ducati um die Verdienste von Davies. Wäre Rinaldi erste Wahl, gäbe es keine Verhandlungen mehr mit dem Briten. Beschlossen ist: Der Platz wird zwischen diesen beiden vergeben.
«Wir haben uns noch nicht zwischen Chaz und Michael entschieden», bestätigte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti. «Wahrscheinlich geschieht das nach Catalunya. Wir erörtern derzeit, was unsere beste Option für die Zukunft ist, um zu versuchen, Rea zu schlagen.»
Vor den Rennen in Montmelo nahe Barcelona ist Davies mit 141 Punkten und vier Podestplätzen in diesem Jahr WM-Vierter, Rinaldi (3 Podestplätze) liegt mit zehn Punkten weniger auf Gesamtrang 6.