MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Saison-Rückblick, Teil 1: Checa ist Ducati

Von Mike Powers
Ausgelassener Jubel bei Carlos Checa

Ausgelassener Jubel bei Carlos Checa

Die Superbike-WM 2010 ist Geschichte, doch wir nehmen viele Erinnerungen und Erkenntnisse mit ins Neue Jahr. Im ersten Teil berichten wir von einem erstaunlichen Carlos Checa.

Enge und spannende Rennen sind wir von der Superbike-WM gewohnt - die Saison 2010 bildete da keine Ausnahme. Es war eine fantastische Saison, in der es die alte Garde, insbesondere [*Person Max Biaggi*] und [*Person Carlos Checa*], mit den ultraschnellen und überwiegend aus England stammendem Youngstern aufnahm. Die Sterne von [*Person Jonathan Rea*], [*Person Cal Crutchlow*] und [*Person Leon Camier*] gingen auf, [*Person Leon Haslam*] mauserte sich zum Titelkandidaten. Und Italien bekam mit einem grandiosen Max Biaggi seinen ersten Superbike-Weltmeister.

Die von Aprilia vorgenommene Umrüstung des Nockenwellenantriebs löste Empörung aus, genauso wie die Ankündigung des werkseitigen Rückzugs durch Ducati.

Was war noch passiert?

 
Teil 1: Carlos Checa ist der geborene Ducati-Fahrer
 
Der Spanier fand 2010 ein neues Zuhause. Nach zwei Jahren bei Hannspree Ten Kate Honda, tauschte der 37-jährige Spanier seine Fireblade gegen eine Semi-Werks-Ducati 1198 des Althea-Teams, ausgestattet mit «fly by wire»-Elektronik.

Der Vertrag mit Althea kam zu einer Zeit, als er ernsthaft mit dem Rennfahrer-Ruhestand liebäugelte. Durch die Herausforderung der V2-Ducati fand er aber seine neue Bestimmung. Bei seiner ersten Runde beim Test in Portimao am 27. Oktober 2009, wurde Checa wiedergeboren. Durch den Wechsel von einem Werks- zu einem Kundenteam war der Erfolgsdruck den Titel zu gewinnen, von ihm abgefallen – eine Situation, die dem Spanier gut tat.

Von Anfang an machte der Katalane klar, dass er das Rennfahren geniessen will. Frei von jeder Last münzte er das Potenzial des 1200-ccm V-Twin und seinen präzisen Fahrstil mit hohem Kurvenspeed in maximalen Erfolg um. Seine drei Siege (so viele wie die Werksfahrer [*Person Noriyuki Haga*] und [*Person Michel Fabrizio*] zusammen) und acht Podestplätze sagen nur die halbe Wahrheit. Es gab drei weitere Rennen, die er verdient hätte gewinnen müssen. Jeweils in Führung liegend rutschte er in Valencia aus und in Miller fiel er in beiden Läufen mit Defekt aus.

Checa auf der Strecke mit der Ducati zu beobachten war unglaublich: Sein Stil war nicht mit dem anderer Ducati-Legenden wie [*Person Carl Fogarty*] und [*Person Troy Bayliss*] vergleichbar, die mit ihren V-Twins auf der Piste gerungen haben. Checas Leichtigkeit und Anmut auf dem Motorrad war bewundernswert. Beim Meeting in den USA war er fast 10 Km/h langsamer als die pfeilschnelle Aprilia von Max Biaggi, trotzdem konnte er dem späteren Weltmeister davon fahren. Auf allen anderen Streckenabschnitten war Checa um so viel schneller!

Als sich der Althea-Pilot in Phillip Island in der letzten Runde in Führung schnappte und den Sieg einfuhr, erteilte er dem gesamten Feld eine Lektion in Sachen Renntaktik und Reifen-Management. Sein Doppelsieg in Imola wurde eine Lehrstunde in Sachen Überholen - er stürmte souverän vom achten Startplatz bis an die Spitze!

Die gute Nachricht für uns ist, dass Carlos Checa 2011 weitermachen wird - und dieses Mal auf einem noch besseres Motorrad!

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