Tom Sykes: «Wenn ich nur die Hälfte davon bekäme…»
Tom Sykes
Seinen Platz bei Shaun Muir Racing (SMR), dem BMW-Werksteam, verliert Tom Sykes nach drei Jahren und dieser Saison an seinen Landsmann Scott Redding, der von Ducati kommt. BMW würde gerne mit Sykes weitermachen und prüft derzeit, wie er für 2022 an der Seite von Jonas Folger bei Bonovo BMW untergebracht werden kann. Denn für nächste Saison will BMW weg von der Klassifizierung Werks- und Satelliten-Team, es soll zwei gleichwertige Mannschaften geben: SMR und Bonovo. Die Motorräder werden schon jetzt von SMR in England aufgebaut, alle Fahrer erhalten identisches Material und stehen direkt bei BMW unter Vertrag.
Seit der werksseitigen Rückkehr von BMW zur Saison 2019 war kein anderer Fahrer so erfolgreich wie Tom Sykes, seine bisherigen Teamkollegen Markus Reiterberger, Eugene Laverty und Michael van der Mark übertrumpfte er sowohl was Einzelergebnisse betrifft als auch im Gesamtstand.
Nach dem siebten Event in Navarra liegt Sykes mit 146 Punkten auf dem siebten Gesamtrang, zum Vierten Alex Lowes (Kawasaki) fehlen ihm 23 Punkte. Van der Mark ist mit 131 Punkten Neunter.
«Einige starke Fahrer auf gut entwickelten Motorrädern liegen vor mir», schilderte Sykes SPEEDWEEK.com. «Jetzt reden wir über das Ziel vierter Gesamtrang. Hätten wir dieses Ziel vor ein paar Wochen gehabt, dann gäbe es jetzt keine Diskussionen. Aber unglücklicherweise war dem nicht so. In Assen hatten wir ein technisches Problem, das mich ans Ende der Startaufstellung brachte. Das hat mir nicht geholfen und wurde übersehen. Natürlich ist Platz 4 jetzt mein Ziel, weil es in Reichweite liegt.»
Der 36-Jährige weiter: «Die M1000RR hat einen neuen Motor, den wir in das bestehende Chassis gepflanzt haben. Das hat einige Fragen aufgeworfen, wir mussten die Balance des Bikes ändern. Ich habe einige gute Leute um mich, welche die Situation verstehen. Sobald ich einen Qualifyer-Reifen bekomme, kann ich einige der Einschränkungen des Pakets umfahren, das lässt sich nicht von der Hand weisen. Ob das an mir oder dem Motorrad oder der Kombination davon liegt – ich werde jetzt nicht persönlich. Ich habe dem Team immer gesagt, wenn sie mir nur die Hälfte von Irgendetwas in dieser Richtung für die Rennen geben könnten… Ich arbeite mit einige sehr gescheiten Ingenieuren und sie sehen das gleich wie ich.»
Sykes wurde in Navarra Sechster, Sechster und Fünfter, erstmals zeigte BMW auch bei heißen Bedingungen starke Leistungen. «Das ist korrekt», betonte der 34-fache Laufsieger. «Es ist auch niemand vor uns gestürzt, wir können also einiges Positives von diesem Wochenende mitnehmen. Das hängt alles damit zusammen, dass wir immer mehr Informationen bekommen und diese immer besser verstehen. Es sind derzeit nur drei BMW in der Startaufstellung und das Motorrad ist relativ neu in dieser Meisterschaft. Es fehlt an Streckenkilometern und Daten. Leider strauchelt Jonas Folger, es bleiben also nur ich und Michael. In Katalonien hatten wir einen Test bei sehr heißen Bedingungen, in welchem wir viele neue Teile und auch einiges mit der Geometrie versucht haben. Dabei haben wir viel gelernt. Ich hatte in Navarra in der kühleren Morgen-Session größere Schwierigkeiten als bei Hitze.»