Scott Redding: «Einer holt immer mehr aus dem Bike»
2018 wurde Michael van der Mark auf Yamaha WM-Dritter, im Jahr darauf sein damaliger Teamkollege Alex Lowes. Der Niederländer fährt seit 2021 für BMW, der Engländer seit 2020 für Kawasaki. Alvaro Bautista wurde 2019 auf Ducati Vizeweltmeister und fuhr anschließend zwei Jahre für das Honda-Werksteam. Scott Redding beendete die Weltmeisterschaft 2020 auf Ducati als Zweiter und im Vorjahr als Dritter, seit diesem Jahr steht er bei BMW unter Vertrag. Tom Sykes, von 2012 bis 2017 als Kawasaki-Werksfahrer in der Gesamtwertung immer in den Top-3, fuhr seine drei letzten WM-Jahre 2019, 2020 und 2021 für BMW.
Was sie alle eint: Nach den Markenwechseln konnten sie nicht an die vorangegangenen Erfolge anknüpfen.
«Die Maschine kann den Unterschied ausmachen», erzählte Redding SPEEDWEEK.com. «Das ist auch in MotoGP so, die Maschine zählt mehr als der Fahrer. Schau dir Alvaro an: Er springt von einem Motorrad auf das andere und ist wieder im Spiel. Rinaldi sitzt auf dem gleichen Bike und fährt hinter mir. Das Motorrad spielt eine große Rolle. Du brauchst aber auch den richtigen Fahrer, der es zum Laufen bringt. Das ist auch bei Kawasaki und Yamaha so. Beide haben einen Fahrer, der aus der Maschine mehr herausholen kann als der Teamkollege.»
Bautista kam in seinen zwei Honda-Jahren nicht über Gesamtrang 9 hinaus, Lowes wurde auf der Kawasaki Sechster und Achter, aktuell ist er WM-Siebter. Der WM-Elfte Redding hat mit der BMW M1000RR erst drei Events hinter sich, seit dem misslungenen Saisonstart in Aragon zeigt die Formkurve nach oben.
«Ich bin immer noch dabei, mit dem Motorrad warm zu werden», bemerkte Redding. «Glaube ich, dass wir momentan aufs Podium fahren können? Nein. Aber wir können es in die Top-5 schaffen. Das ist genau, was ich vor der Saison gesagt habe. Zuerst müssen wir uns in den Top-5 festigen. Wenn wir das erreicht haben, müssen wir schauen, wie wir die Lücke zur Spitze schließen können. Es gibt eine Gruppe mit drei Fahrern an der Spitze, dann folgt der Rest. Wenn du Vierter bist, musst du Zeit finden, um aufzuschließen – das ist der schwierige Teil. Wenn wir in der eingeschlagenen Richtung weiterarbeiten, dann besteht die Möglichkeit, dass uns das gelingt. Ich weiß, dass ich die Pace dafür habe. Und ich fahre das Motorrad zunehmend so, wie es gefahren werden muss, um dorthin zu gelangen. Ich habe auch das Gefühl, dass das Team die richtigen Schritte unternimmt, um mich dorthin zu bringen – doch das braucht Zeit.»