Neu: Freie Drehzahl, aber Begrenzung der Benzinmenge
Wie hoch die V4R in der SBK-WM 2025 dreht, entscheidet Ducati selbst
Bereits im Rahmen des technischen Reglements ab 2024 wurden Maßnahmen beschlossen, die Einfluss auf die Motorenentwicklung der Hersteller und die Außenwahrnehmung der Superbike-WM haben. Im ersten Schritt wurde die Tankkapazität von 24 auf 21 Liter reduziert, wodurch die Hersteller zu höherer Effizienz ihrer Verbrennungsmotoren gezwungen werden.
Es wurde damals auch festgelegt, dass es ab 2025 für den Weltverband FIM die Möglichkeit geben wird, die Leistungsfähigkeit der Motorräder über die erlaubte Spritdurchflussmenge zu balancieren. Dies wurde am Mittwoch mit einem Reglements-Update konkretisiert.
Bereits 2023 waren einige Motorräder versuchsweise mit dem dafür notwendigen Sensor ausgestattet, in diesem Jahr musste jeder Hersteller mindestens zwei Maschinen ausrüsten. Die daraus gewonnenen Daten bilden die Grundlage für das neue Balance-Instrument der maximalen Durchflussmenge ab 2025.
Festgelegt wurde: Bei Saisonbeginn gilt für alle Hersteller ein Grenzwert von 47 kg/h mit einer Toleranz von maximal zwei Prozent. Mit den Werken wurde vereinbart, dass Ende Juli ein neuer Wert für die Saison 2026 ermittelt wird.
SBK Executive Director Gregorio Lavilla sieht in der Kraftstoffflusskontrolle nicht nur eine Möglichkeit für die Balancierung, welche deutlich feiner und besser zu handhaben sein wird als die jetzige über die Maximaldrehzahl. Mit verringerter Kraftstoffmenge müssen die Hersteller selbst beurteilen, wie hoch sie ihre Motoren in den Rennen drehen lassen. Denn die Anpassung der Drehzahl pro Hersteller führten in den vergangenen Jahren zu endlosen Diskussionen über Fairness und Sinnhaftigkeit und brachten die absurde Situation hervor, dass das Serienmodell der Ducati Panigale V4R höher drehte, als es der SBK-Rennversion erlaubt war.
«Wenn jemand die Drehzahl reduzieren muss, um das Ende des Rennens zu erreichen, werden es nicht die Regeln sein, die das vorschreiben», hielt Lavilla gegenüber SPEEDWEEK.com fest. «Es wird der Hersteller sein, der über seine Strategie entscheidet. Wenn wir den Kraftstoffverbrauch limitieren, verringert sich natürlich auch die Leistung. Damit sorgen wir für mehr Sicherheit, weil sich die Auslaufzonen der Rennstrecken nicht auf 400 Meter erweitern lassen. All diese Dinge haben einen positiven Zweck – das ist die effektivste Botschaft, die wir senden können. Wir sagen damit, dass wir uns um die Umwelt und die Emissionen kümmern, auch wenn ein Motorrad nur sehr geringe Mengen an Schadstoffen verursacht. Wir haben die Hersteller aufgefordert, in diese Bereiche zu investieren.»