Sam Lowes: «Brauchte den Winter, um gesund zu werden»
Marc van der Straten und Sam Lowes hoffen auf eine bessere zweite Saison in der Superbike-WM
Nach zehn Jahren im GP-Paddock wechselte Sam Lowes 2024 ins Fahrerlager der Superbike-WM. Die Rookie-Saison des Engländers, die von Verletzungen und Anpassungsschwierigkeiten an die neue Klasse geprägt war, verlief nicht wie erhofft. In der Gesamtwertung belegte der 34-Jährige mit 53 Punkten nur den 18. Rang.
Die Saison begann schwierig, noch bevor sie überhaupt richtig begonnen hatte – im dritten freien Training auf Phillip Island hatte Lowes einen bösen Highsider-Crash. Die Verletzungsmisere setzte sich fort – beim Meeting in Most Mitte Juli brach sich der Marc-VDS-Pilot das linke Schlüsselbein, worauf er die Rennen in Portimao Anfang August auslassen musste. In der Sommerpause danach hatte er die Zeit, um seine Verletzung auszukurieren. Anfang September war Lowes in Magny-Cours wieder am Start.
Der 34-Jährige hatte ein schmerzhaftes Lehrjahr: Gemeinsam mit Ducati-Markenkollege Alvaro Bautista führte Lowes die Statistik mit 17 Stürzen an. «Wenn man verletzt fährt und es nicht gut läuft, ist das ein schwieriger Moment», blickte er zurück. «Jeder Fahrer hat den Winter, aber ich habe das Gefühl, dass ich mich schon lange nicht mehr so gut auf dem Motorrad gefühlt habe – also brauchte ich den Winter definitiv, um gesund zu werden. Ich freue mich darauf, wieder loszulegen, und ich fühle mich besser als im letzten Jahr. Ich erwarte von dieser Saison, dass ich so nah wie möglich an der Spitze mitkämpfen und vielleicht bester Privatfahrer sein kann. Das scheint eine große Aufgabe zu sein, wenn man bedenkt, dass letztes Jahr das Saisonende schwierig war. Aber wir hatten einige gute Rennen, also muss ich mich einfach weiter verbessern und anfangen, mich an das Superbike zu gewöhnen und um die Top-Positionen zu kämpfen.»
Der Wechsel vom GP-Lager in die seriennahe Weltmeisterschaft ist eine Hürde, mit der viele Fahrer zu kämpfen haben. Über die Umstellung vom Moto2-Bike auf die Panigale V4 R sagte Lowes: «Ehrlich gesagt ist sie größer, als ich dachte. Ich denke, ich habe es jetzt geschafft, das Motorrad viel besser zu verstehen und meine Denkweise und mein Training über den Winter zu ändern», ist der zehnfache Grand-Prix-Sieger zuversichtlich. «Die Anpassung läuft gut, aber ich denke, es muss noch besser werden. Wenn wir dann in die Saison einsteigen, mit ein paar anderen Leuten um mich herum, die mich auf eine etwas andere Art pushen, können wir den nächsten Schritt machen.»
Lowes weiter: «Das größte Problem im letzten Jahr war die Fitness; in der zweiten Saisonhälfte hatte ich Probleme mit meinem Fahrstil und der Art und Weise, wie man das Maximum aus den Superbikes herausholen kann – vor allem aus der Ducati, von der jeder weiß, dass sie offensichtlich das beste Motorrad ist. Ich muss lernen, die Vorteile des Bikes auf der Bremse und die Stärken am Ausgang besser zu nutzen.»