MotoGP: Unverständnis bei KTM-Rennchef

Muir über Toprak: «Er muss im Kopf bereit sein»

Von Stephan Moosbrugger
Shaun Muir

Shaun Muir

ROKiT-BMW-Team hat beim Superbike-Test in Portimao wieder beide Fahrer zur Verfügung. Teamchef Shaun Muir sprach mit SPEEDWEEK.com über die Saisonvorbereitung und seine Erwartungen an Toprak Razgatlioglu.

BMW startet in die neue Superbike-Saison mit anderen Voraussetzungen als noch im letzten Jahr. Nach dem Gewinn des Weltmeister-Titels durch Toprak Razgatlioglu, ist der bayerische Hersteller 2025 der Gejagte. Dazu kommt, dass in diesem Jahr nur noch zwei BMW in der Startaufstellung stehen werden, nachdem das Bonovo-Team zu Ducati gewechselt ist.

Bei der ersten Standortbestimmung in Jerez fehlte Toprak verletzungsbedingt – er hatte sich den Zeigefinger rechts gebrochen. Michael van der Mark hatte auf dem Circuito de Jerez früh einen Sturz, aufgrund des schlechten Wetters testete der Niederländer zudem nur an einem Tag. Der Test in Andalusien war somit wenig aussagekräftig für das ROKiT-BMW-Team.

Am 28. und 29. Januar findet in Portimao der nächste Superbike-Test statt. Ist es das Wichtigste, Toprak zurück auf der Strecke zu haben? «Absolut, in Jerez haben wir ihn vermisst. Wir hatten nur einen Tag mit Michael und am frühen Morgen hatte er einen Sturz, wodurch er den ganzen Tag beeinträchtigt war», betonte Teamchef Shaun Muir. «Wir hatten nur einen Tag in Jerez und jetzt haben wir Toprak wieder zurück. Wir werden sehen, wie es ihm mit seinem verletzten Finger gehen wird.»

Aufgrund des Reglements hat jeder Fahrer während der Saison nur zehn Testtage zur Verfügung. Deshalb gilt es, die wenigen Tage möglichst sinnvoll zu nutzen. «Wir hatten mit Toprak bislang nur einen Testtag, das war im Dezember. Mit Michael hatten wir bis jetzt zwei. In Portimao werden wir einen vollen Tag haben und diesen bestmöglich nutzen», bestätigte Muir. «Am 14. und 15. März haben wir zwei weitere Testtage in Portimao. Wir sind in keiner allzu schlechten Position für den Saisonstart, auch mit dem Wissen, dass es in Australien ein Flag-to-Flag-Rennen geben wird. Wir befinden uns mit dem gesamten Paket aber noch in der Evaluationsphase – mit dem Fokus auf das Chassis-Setup.»

Apropos Chassis: Das technische Reglement für die Superbike-WM 2025 hat für BMW schwerwiegende Konsequenzen. Anstatt des modifizierten Chassis aus der Saison 2024 muss das Standard-Chassis des neuen Homologationsmodells der M1000RR eingesetzt werden. Wie groß ist der Schock beim Team, dass nicht mehr auf das Weltmeister-Chassis zurückgegriffen werden kann? «Wir machten gute Fortschritte mit dem 2025er-Chassis, das wir bereits im Dezember getestet hatten. Wir haben es akzeptiert, aber um es an die neuen Regeln anzupassen, brauchen wir Zeit auf der Rennstrecke», räumte Muir ein. «Wir benötigen schnelle Runden bei guten Bedingungen, um das Maximum herauszuholen. Das Testteam hat bislang einen guten Job gemacht, aber du musst eine Renn-Pace haben, um das ganze Paket zu testen – dabei geht es nicht nur um das Chassis, sondern auch um die Schwinge und die Elektronik. Wenn wir in Portimao einen Tag und dann in Australien Montag und Dienstag haben, dann werden wir dort für das FP1 keine schlechte Ausgangslage haben.»

Wie fühlt sich der Saisonstart dieses Mal, nach dem Gewinn des Weltmeistertitels, im Vergleich zu letztem Jahr an? «Die Dynamik ist eine andere und wir haben dieses Jahr nur zwei BMW in der Startaufstellung, da wir das Satelliten-Team verloren haben», erklärte der Brite. «Das Feeling in der Box ist anders. Es ist aufregend, denn wir haben Toprak noch nicht auf dem Bike gesehen. Es ist wie der erste Schultag, auch wenn wir bereits einen Vorsaisontest im Dezember hatten. Die Situation mit seinem Finger ist natürlich nicht ideal und wir werden sehen, wie es ihm in den ersten Runden damit ergeht. Aber es ist einer seiner Lieblingsstrecken und er wird versuchen, die Verletzung auszublenden. Bevor wir nach Australien gehen, braucht er eine Standortbestimmung, um im Kopf bereit zu sein und zu erfahren, wie sich das Paket anfühlt.»

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